Von Angelika Dornich
„Eine schriftliche Bewerbung haben wir schon vorliegen“, sagt Bürgermeister Rainer Fischer zur derzeit laufenden öffentlichen Ausschreibung der Trägerschaft für die beiden Kindertagesstätten. Zwei weitere Interessenten hätten sich vorerst mündlich gemeldet.
Beide Einrichtungen haben eine unbefristete Betriebserlaubnis für den Krippen-, Kindergarten- und Hortbereich. Die jeweils insgesamt 70 Plätze sind zurzeit über 90 Prozent ausgelastet. Seit 1994 werden die zwei Tagesstätten vom Internationalen Bund (IB) für Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit e. V. betrieben. „Doch kurz vor Weihnachten 2002 hat der IB aus heiterem Himmel gekündigt“, erklärt Fischer. „Aber nicht Herr Fuchs von Löbau, sondern die zentrale Stelle in Leipzig.“
„Wir bedauern das“, sagt der Löbauer Geschäftsführer vom IB Jugendhilfeverbund Sachsen-Ost Klaus-Dieter Fuchs. Das habe weder mit der inhaltlichen Arbeit zu tun noch gebäudemäßig. Und auch mit der Stadt habe man sehr gut zusammengearbeitet. „Gerade in die Herrnhuter Einrichtung wurde sehr viel investiert. Sie ist auf neuestem Stand“, sagt Fuchs. In die Weiterbildung der Erzieherinnen sei ebenfalls viel investiert worden. So ist das „Schwalbennest“ auch eine integrative Einrichtung und habe neun Plätze für behinderte Kinder.
Die Entscheidung, die Trägerschaft zu kündigen, ist noch im vergangenen Jahr aus finanziellen Gründen von der damaligen übergeordneten Stelle in Leipzig getroffen worden. „Seit 1. Januar gehören wir aber dem Bereich Dresden an“, berichtet Fuchs. „Trotz des wirtschaftlichen Drucks, unter dem wir als Freier Träger für Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit stehen, haben wir nun noch mal ernsthaft geprüft, ob wir die beiden Herrnhuter Kindertagesstätten nicht doch weiter betreiben können.“ Schließlich sind es die beiden einzigen im Landkreis, die der IB in Trägerschaft hat. „Da die Ausschreibung allerdings schon läuft, muss sich der IB jetzt auch ganz normal bewerben“, sagt Herrnhuts Bürgermeister Rainer Fischer.