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Training in den Katakomben

Die Rettungshundestaffel übte unterm Geibeltbad. Nicht nur die Technik verwirrt die Tiere.

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Wenn Technik bei der Suche nach Vermissten versagt, sind Rettungshunde zur Stelle. Vielleicht die der Rettungshundestaffel Sachsen Ost. Damit die Vierbeiner nicht aus der Übung kommen, müssen sie regelmäßig trainieren. Und das möglichst unter Bedingungen, wie sie im Ernstfall vorkommen können. Gut geeignet dafür ist das Geibeltbad Pirna. Dort sind die Hunde der Staffel Ost schon Stammgäste.

Hundeführerin Kerstin Schumann (47) aus Langenhennersdorf übernimmt das Kommando. „Flocky“, eigentlich „Betty vom Reinholdsberg“ (2), folgt aufs Wort. Konzentriert läuft der weiße Schweizer Schäferhund los, steigt vorsichtig die Gittertreppe in den Technikkeller des Bades hinab, schnüffelt. Plötzlich bleibt der Hund stehen und bellt wie wild, bis Frauchen an seiner Seite ist und eine eingeschlossene Frau befreien kann. Der Hund hat gute Arbeit geleistet.

Zwölf Hundeführer probten in den technischen Anlagen und in der Wasseraufbereitungsanlage unterhalb des Bades. Der Maschinenkeller stellt für die Tiere ein unbekanntes und unübersichtliches Areal mit unüblichen Temperaturen und fremden Gerüche dar. Ein ideales Übungsgelände für die Retter auf vier Beinen.

Die Staffel wurde 1991 in Radebeul gegründet, war damals die erste Rettungshundestaffel in den neuen Bundesländern. Seit 2007 gehört sie zur Katastrophenschutzeinheit Sachsen. (df)