Von Bernd Hannemann
Mit Swing, Witz, Charme und Esprit eroberten am Sonnabend neun Herren, unter ihnen Gunther Emmerlich, die Herzen von etwa 400 Gästen in der Lausitzhalle. Neun Herren, die in ihren Fräcken und mit bisweilen ernsten Gesichtern auch gut auf einem Opernball hätten spielen könnten. Was heißt könnten, sie tun oder taten es ja auch in ihrem ersten Leben als renommierte erste Solisten der Sächsischen Staatskapelle Dresden oder als Meisterschüler von Musikprofessoren.
Anekdoten und Wortspiele
In ihrem zweiten Leben jedoch als Mitglieder oder ausgeborgte Musiker der Semper House Band Dresden sprühten sie bei ihrem mehr als zweistündigen Konzert geradezu über vor Vitalität und Lebensfreude. Kein Wunder: Dixieland, Swing, Blues, Gospels und Adaptionen bekannter Stücke der klassischen Musik in heiteren Arrangements steckten nicht nur die Musiker an, sondern auch die Gäste.
Diese machten mit wie bei einem Jugendkonzert und ließen die Künstler die halbe Leere des Saales nicht spüren. Das war bis zum unvermeidlichen Ende nach immerhin drei und ehrlich erklatschten Zugaben ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Die neun Herren überzeugten nicht nur durch die Perfektion an ihren Instrumenten, sondern konnten sich auch gut als Sänger an der Seite von Gunther Emmerlich als Galionsfigur des Abends behaupten.
Dieser führte locker und heiter mit Anekdoten und Wortspielen durch das Programm und zeigte sich von seiner charmanten Seite: „Ich habe schon immer davon geträumt, vier Wochen vor Weihnachten in der Hoyerswerdaer Lausitzhalle aufzutreten“, sagte er.