Von Carolin Barth
Die ersten Minuten gingen für die Handballmädels aus der Mittelschule Lommatzsch voll daneben. Sie kassierten ein Tor nach dem anderen, die Zwickauer Konkurrenz war bärenstark. In der Halbzeitpause aber tankten sie Energie und Biss. Dann gelang der Kleinsten der Ausgleichstreffer. Mit Karacho krachte sie den Ball ins gegnerische Tor. Führung!
Zum dritten Mal in der Stadt
Am Mittwoch traten die Handballerinnen der Regionalbezirke Bautzen, Dresden, Zwickau und Chemnitz zum Landesfinale beim Wettbewerb Jugend trainiert für Olympia an. In fünf Teams waren Mädels von der fünften bis zu siebten Klasse am Start. Sie waren die Besten und hatten sich an ihren Schulen, bei Vorrunden, Kreis- und Regionalfinals mit vielen Toren durchgesetzt und fürs Landesfinale in Pulsnitz qualifiziert.
„Bis jetzt konnten wir alle Gegner schlagen, mal sehen, wie es hier läuft. Wir kennen die Mannschaften nicht, können nicht einschätzen, wie gut sie sind“, sagte Sandra aus Lommatzsch. Auch aus Limbach-Oberfrohna, Wilthen, Zwickau und Schkeuditz waren Schülerinnen angereist. Aus dem Altkreis Kamenz konnte sich leider keine Mannschaft qualifizieren. Das Team des Großröhrsdorfer Sauerbruch-Gymnasiums war im Kreisfinale gegen Hoyerswerda knapp mit nur einem Tor gescheitert. Bereits zum dritten Mal stieg das Landesfinale in der Turnhalle an der Hempelstraße. Die Pulsnitzer Mittelschüler hatten fürs Turnier gern ihre Turnhalle freigegeben. Ihr Sportunterricht fiel aus, ganz sportlich feuerten sie die Mädels von den Zuschauerrängen an. Sieben zu sieben zeigte die Tafel nach der ersten Partie der Lommatzscher an. Die Chancen auf den Sieg blieben gewahrt.
„Die Mehrheit der Mädchen, die es bis hierher schafften, spielen im Verein“, sagte der Sportkoordinator für Jugend trainiert für Olympia im Bereich Bautzen und Lehrer am Sauerbruch-Gymnasium Großröhrsdorf, Thomas Haufe. Viele von ihnen haben Wettkampferfahrung. Weil vier Jahrgangsstufen mit unterschiedlichen sportlichen Niveaus und unterschiedlichen Körpergrößen aufeinander trafen, waren die Regeln den jeweiligen Spielklassen angeglichen. „Wir trainieren zwei Mal in der Woche“, erzählte Denise. „Na klar, würden wir gern gewinnen, aber für uns zählt schon das Mitmachen, wir freuen uns über jeden Platz“, sagte Ingrid.
Bei Jugend trainiert für Olympia geht es darum, Schüler für Bewegung zu begeistern „Weil Schüler aus verschiedenen Schularten zusammentreffen, wird auch die Toleranz und das soziale Miteinander gefördert“, so der Sportreferent der Bautzner Bildungsagentur Gert Damisch. „Spaß ist wichtig, aber auch Fairness und Regeln.“ Die Lommatzscher waren nach Abpfiff faire Verlieren, es reichte nur für den fünften Platz. Die Mädels vom Schkeuditzer Gymnasium heimsten den Sieg ein.