Von Kathrin Krüger-Mlaouhia und Susanne Plecher
Kaum künden die ersten warmen Sonnenstrahlen vom Frühling, schon schießen Kleiderbasare wie Pilze aus dem Boden. Eltern wollen Frühjahrs- und Sommerbekleidung für ihre Sprösslinge kaufen, oder neues Spielzeug, und das möglichst preiswert. Also gehen sie zum Kinderbasar. Dort treffen sie auf andere Eltern, die diese Sachen ihrer Sprösslinge verkaufen wollen, und das möglichst zahlreich.
So geschehen gestern am Großenhainer Geflügelhof. Eine Elterninitiative vom Kinderhaus Knirpsenland in Großraschütz, unterstützt vom Ortsverein Skassa, hatte hier Tausende Anziehsachen bereitgelegt, auch einiges Spielzeug oder Schuhe. „Wir verkaufen die Sachen auf Kommission, bereitgestellt wurden sie von verschiedenen Anbietern“, sagt Organisatorin Anita Rothe. Und schon gestern drängten sich vor allem Mütter und Schwangere an den Ständen in der Halle. Sortiert sind die Angebote nicht nur nach Art der Kleidung, sondern freilich auch nach der Größe: von Babylänge 50 bis zur 188 für Jugendliche.
Einnahmen in vierstelliger Höhe
Angenommen wurde nur moderne und guterhaltene Kleidung. Sonst geht die Ware nicht weg. Das weiß Anita Rothe, die den Trödelbasar schon seit 2006 organisiert. Denn wenn nach dem heutigen zweiten Verkauf von 9 bis 18 Uhr der Markt geschlossen wird, soll am Sonntag nicht mehr zu allzu viel an die Besitzer zurückgegeben werden. Außerdem behalten die Veranstalter 20 Prozent des Erlöses als Spende an die Elterninitiative bzw. den Ortsverein Skassa ein.
“Wir verkaufen in vierstelliger Höhe“, macht Anita Rothe den Erfolg solcher Märkte deutlich. Ein Kinderwagen ging ab, viel Spielzeug. Auch Autokindersitze. „Manche haben ihre Erstausstattung fürs Baby bei uns geholt“, weiß Anita Rothe.
Deshalb will es auch der christliche Kindergarten St. Katharina in Großenhain jetzt mit einem ersten Kinderkleidungsbasar versuchen. Er findet kommenden Sonnabend von 9 bis 16 Uhr in der Herrmannstraße 37 im Kindergarten statt. Angeboten werden hier Sachen bis Größe 168. Leiterin Ulrike Voigt erklärt den Hintergrund: „Wir wollen unseren Garten umgestalten und brauchen Geld“, Der Markt soll also ein Stück Eigenanteil einspielen. Die Einrichtung will jede sich bietende Gelegenheit nutzen, um das Projekt mit Hilfe von Spenden und Sponsoring durchzuziehen.
Auf dem traditionellen Frühlingsbasar in Böhla gibt es diesmal „so viele Kinderfahrzeuge wie noch nie“. Das sagte Annegret Dörschel der SZ. Zusammen mit zehn Helferinnen baute sie den Basar für gebrauchte Kinderkleidung und Spielzeuge im Gemeindesaal des Feuerwehrgebäudes in der Poststraße auf. Heute können Schnäppchenjäger noch einmal von 9 bis 14 Uhr zuschlagen und nach Herzenslust gebrauchte Dinge shoppen. „Wir haben Roller, Laufräder, Fahrräder. Selbst zwei Krabbelgitter können wir dieses Mal anbieten“, so Annegret Dörschel. Der Basar, der seit zehn Jahren von der Elterninitiative des Böhlaer Kindergartens Lustiger Tausendfüßler organisiert wird, steht ganz im Zeichen der warmen Jahreszeit. Frühlings- und Sommersachen in den Konfektionsgrößen bis 176 sind zu haben.
Ordentlich und sauber
Die Lust auf Gebrauchtwaren ist offensichtlich ungebrochen. Seit Jahren nimmt sowohl die Zahl der Verkäufer als auch die der Kunden stetig zu. Haben im vergangenen Herbst noch 97 Verkäufer ihre Sachen abgegeben, so sind es dieses Mal 112. „Wir achten darauf, dass die Sachen ordentlich und sauber sind“, so Annegret Dörschel. Ein Teil des Verkaufserlöses fließt dem Kindergarten zu. Der hat die zusätzliche Finanzspritze für den Erwerb von Spielanlagen im Garten und für Feste genutzt.