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Tschechische mit deutschen Grenzschützern auf Streife

Am vergangenen Freitag fuhren zwei Autos am Hochmoor in Zinnwald über die grüne Grenze nach Tschechien. Wahrscheinlich waren es gestohlene Fahrzeuge, die ins Ausland verschoben wurden. Das ist ein klassischer...

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Am vergangenen Freitag fuhren zwei Autos am Hochmoor in Zinnwald über die grüne Grenze nach Tschechien. Wahrscheinlich waren es gestohlene Fahrzeuge, die ins Ausland verschoben wurden. Das ist ein klassischer Fall für eine möglichst schnelle und enge Zusammenarbeit der deutschen und der tschechischen Grenzpolizei. Je schneller eine Beschreibung der Autos nach Tschechien gegeben wird und dort in die Fahndung geht, desto größer die Chancen, dass sie noch geschnappt werden.

Deutsche und tschechische Grenzpolizisten sollen im Weißeritzkreis ab März gemeinsam auf Streife gehen. Der offizielle Startschuss für die allererste deutsch-tschechische Grenzstreife wird voraussichtlich Mitte Februar in Pirna fallen, Zinnwald zieht wahrscheinlich im März mit seinen Streifen nach. André Hesse, der Leiter der Grenzschutzinspektion Zinnwald, sagt: „Da gucken wir genau nach Pirna und können von deren Erfahrungen lernen.“

Gestern eröffnete Udo Hansen, der Präsident des Grenzschutzpräsidiums Ost in Berlin ein Vorbereitungsseminar im Europark in Altenberg. Gestern nahmen nur deutschen Grenzschutzbeamte daran teil, heute sitzen auch Beamte aus Tschechien mit dabei. In dem Seminar geht es um die juristischen Regeln, die gelten, wenn gemischte deutsch-tschechische Grenzstreifen unterwegs sind. Alltägliche Fragen wollen geklärt sein: Wer muss wen informieren? Wer darf wem etwas anweisen? Was darf ein tschechischer Grenzpolizist in Deutschland, was sein deutscher Kollege in Böhmen? Das reicht bis zu Fragen der medizinischen Versorgung und des Dienstunfallschutzes. Mit das Wichtigste dabei ist das gegenseitige Kennenlernen. „Die Kollegen sollen sich einfach einmal beschnuppern, ehe sie gemeinsam auf‘s Auto gehen“, sagt Hesse.

Er verspricht sich davon auch wichtige Informationen für die Polizeiarbeit, wenn die deutschen Grenzschützer das tschechische Hinterland besser kennen. Ein kurzer Draht zu den Kollegen hilft sicher auch bei schwierigen Ermittlungen. (SZ/fh)