Zittau. Die tschetschenische Mutter mit ihren sieben Kindern aus der Böhmischen Straße in Zittau soll vorerst in Deutschland bleiben können. Die Ausländerbehörde habe eine Duldung bis zum 23. September ausgesprochen, wie die SZ gestern Abend aus dem Umfeld der Familie erfuhr. Eine offizielle Bestätigung durch die Ausländerbehörde war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Tagsüber war bereits das Gerücht verbreitet worden, dass es einen erneuten Versuch gegeben haben soll, die tschetschenische Familie nach Polen abzuschieben. Die Mutter und ihre Kinder seien aber letztlich nicht abgeholt worden. Weder die Polizeidirektion Görlitz noch die Pressestelle der Landesdirektion Sachsen konnten diese Informationen gestern bestätigen. Die Familie sollte bereits am Montag nach Polen gebracht werden. Die Mutter war dabei zusammengebrochen und musste im Krankenhaus behandelt werden. Holm Felber, Pressesprecher der Landesdirektion, erklärte aber, dass der Asylantrag der Tschetschenen im April schriftlich abgelehnt worden sei. Der Flüchtlingsfamilie wurde danach die Möglichkeit gegeben, nach Polen oder Tschetschenien freiwillig auszureisen, so der Behördensprecher. 2013 hatte die Familie schon einmal um Asyl gebeten. Der Antrag wurde damals abgelehnt und die Tschetschenen nach Polen abgeschoben, da sie zuvor in dem Nachbarland schon Asyl beantragt hatten. Einen Monat später, so Felber, sei die Familie erneut in Deutschland gewesen. (jl)