Bischofswerda/Coswig. Im Fall der an Tuberkulose erkrankten Matilda Anyango aus Kenia beginnt das Kreisgesundheitsamt jetzt mit einer Umfelduntersuchung. Der Freund der Erkrankten werde sich in dieser Woche einem medizinischen Test unterziehen, sagte gestern Christine Förster, die bei der Kreisverwaltung in der Tuberkuloseberatung tätig ist. Frühestens in vier Wochen sollen weitere Personen einbezogen werden. Mindestens vier Wochen betrage die Inkubationszeit. Das Risiko für Leute, die in jüngster Zeit Kontakt zu Matilda Anyango hatten, selbst an Tuberkulose zu erkranken, sei relativ gering, es könne aber nicht ausgeschlossen werden, sagte Christine Förster.
Matilda Anyango gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte die Verwaltungsdirektorin des Fachkrankenhauses Coswig, Ursula Russow-Böhm, unter Berufung auf den behandelnden Arzt. Die Behandlung der 33-Jährigen in der Spezialklinik sei auf jeden Fall gesichert, betonte Frau Russow-Böhm.
Noch nicht entschieden ist, wer die Krankenhaus-Rechnung bezahlt. Die für den Deutschland-Aufenthalt abgeschlossene Reisekrankenversicherung sieht sich nicht in der Pflicht. „Einstweilen halten wir uns an den Freund der Frau, der eine Bürgschaft übernommen hat“, sagte Ursula Russow-Böhm. Das Krankenhaus stellte ihm inzwischen eine Rechnung über 4 000 Euro als Vorauszahlung – Geld, das der Großdrebnitzer nach eigenem Bekunden nicht hat. (SZ/ir)