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Turnhalle Burgstraße ist fertig

720000 Euro, drei Monate Bauzeit und nächtliche Arbeitseinsätze kostete dieModernisierung der Sporthalle des SV Vorwärts.

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Von Carsten Gäbel

Gestern verabschiedeten sich die letzten Handwerker aus der Sporthalle an der Burgstraße. Damit gehen mehr als drei Monate intensiver Bauarbeiten zu Ende, in deren Verlauf die Sporthalle neue Heizkörper und Heizrohre, eine Photovoltaikanlage, eine Dachdämmung sowie eine Belüftung erhielt. Noch immer sieht es in dem Gebäude ein wenig nach Baustelle aus. Um Restarbeiten wie das Einsetzen von Blenden, das Verlegen der letzten Kabel und neue Anstriche in Abstell- und Heizungsraum kümmert sich der Verein DSV Vorwärts jedoch selbst, sagte Hallenverwalter Jörg Dathe.

Für das Team um den „Hallenvater“ war der Sommer stressig. Mitte August regnete es gerade dann heftig, als Handwerker das Dach geöffnet hatten. Vereinsmitglieder und -mitarbeiter mussten sich mehrere Nächte um die Ohren schlagen. „Einmal waren wir von um Acht bis morgens viertel Vier in der Halle, um den Boden zu wischen“, so Dathe. Das Wasser drohte den Parkettboden zum Quellen zu bringen und damit zu zerstören, was die Leute vom SV Vorwärts verhindern konnten. „Einen Vorteil hatte die ganze Wischerei: Wir hatten wahrscheinlich die sauberste Baustelle“, erklärte Dathe.

Lüftungsanlage ist neu

Im Eingangsbereich oben zwischen Abstell- und Heizungsraum ist ein Technikraum entstanden. Die Handwerker haben ihn unterhalb der Decke eingezogen, zugänglich ist er allein über eine Leiter. Der zweite Eingang, eine breite Tür, führt in drei bis vier Metern Höhe ins Nichts. Sie bleibt in der Regel geschlossen und wird nur geöffnet, um große Gerätschaften und Teile aus dem Technikraum heraus- oder in ihn hereinzuhieven.

Kernstück des Technikraumes ist die neue Belüftung. Bisher kam Frischluft nur durch offene Fenster in die Sporthalle. Bei größeren Wettkämpfen jenseits der 100 Teilnehmer war die Luft dann oft genug zum Schneiden dick. Die neue Anlage führt verbrauchte Luft über das Hallendach nach draußen. Frische Luft wird an der Hallenwand angesaugt, mit Hallenluft vermischt und ins Gebäudeinnere geleitet. Durch das Vermischen der Frischluft mit Hallenluft noch in der Belüftungsanlage wird verhindert, dass es im Winter für die Sportler zu kalt wird. Am Sonntag in einer Woche erwartet die Belüftung ihr erster Härtetest: Dann wird auf dem Parkett die Kreismeisterschaft im Tischtennis ausgetragen. Jörg Dathe rechnet mit etwa 100 Leuten, die sich in der Halle tummeln werden.

Sport auch während Bauphase

Auch während der Bauarbeiten war in eingeschränktem Maße Sport möglich. Für den Schulsport und zum Tischtennis etwa wurde das Gebäude auch in den vergangenen drei Monaten genutzt. Am 14. August fand sogar ein Tischtenniswettkampf statt. Sportarten wie Volleyball und Handball konnten jedoch nicht ausgeübt werden, weil Netze und Tore dafür im Hallenboden befestigt werden müssen. Den hatte das Team um Jörg Dathe jedoch mit einem PVC-Belag ausgelegt, um das Parkett zu schützen.

Insgesamt kostete die Modernisierung der Turnhalle rund 720000 Euro. Mehr als eine halbe Million stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Rest floss aus Stadt- und Landesmitteln.