Über 100 Sprenggranaten aus dem Zweiten Weltkrieg wurden jetzt in Glashütte gefunden und abtransportiert.
Glashütte. Ein Granatenfund am Sonnabend in einem Glashütter Garten wächst sich aus. Hatte der Besitzer erst zehn Stück gefunden, ergab eine zweite Suche über 40. Als Spezialisten die Fläche noch einmal mit Metalldetektoren abgingen, stießen sie auf wesentlich mehr. Eine Zwischenbilanz am gestrigen Nachmittag ergab 108 Sprenggranaten vom Kaliber 76 Millimeter. Diese Munition wurde von Panzern verschossen. Der Fund hat Ähnlichkeiten mit dem Fall am 18. August ebenfalls in Glashütte am Folgenhang. Wie damals handelt es sich um Granaten russischer Bauart, die mit deutschen Zündern nachgerüstet wurden.
Die Fundstelle machte den Eindruck, als ob die Munition nach dem Zweiten Weltkrieg geordnet aufgestapelt und vergraben wurden. Thomas Lange, der Leiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Polizei, sichtete die Kriegsreste. Danach gruben Mitarbeiter der „Sächsischen Kampfmittelbeseitigungs GmbH“ aus Dresden die Granaten Stück für Stück aus der Erde. Sie wurden für den Abtransport am gestrigen Abend bereit gelegt.
Die Zünder waren noch gesichert, da die Granaten nicht verschossen worden sind. Deswegen war ein sicherer Transport möglich, obwohl die Munition voll funktionstüchtig war.
Mehrfach war der Kampfmittelbeseitungsdienst seit dem August-Hochwasser in Glashütte im Einsatz. Teilweise an Stellen, die Einheimischen sogar noch bekannt sind, wie auch der Garten am Folgenhang. Es gibt keinen Grund, auf ein Hochwasser zu warten, um die Munition wegzuräumen. Thomas Lange sagt: „Wer von Vergrabestellen weiß, soll das bitte der Polizei melden. Er muss keine Folgen fürchten. Die Kosten der Beseitigung trägt der Staat.“ (SZ/ek/fh)