SZ +
Merken

Über 11000 Privat-Waffen im Landkreis

Der Amoklauf eines 18-Jährigen an einer Schule in Winnenden beschäftigt auch in Radeberg die Diskussionen noch immer. Vor allem die Frage: Hätte die Tat verhindert werden können, wenn der Vater des Täters...

Teilen
Folgen

Der Amoklauf eines 18-Jährigen an einer Schule in Winnenden beschäftigt auch in Radeberg die Diskussionen noch immer. Vor allem die Frage: Hätte die Tat verhindert werden können, wenn der Vater des Täters die Waffen nicht hätte zu Hause aufbewahren dürfen?

Wie viele Waffen gibt es

im Landkreis Bautzen?

Laut Ordnungsamt besitzen im Landkreis Bautzen 4000 Privatpersonen rund 11500 registrierte Schusswaffen. Zumeist handelt es sich um Sportschützen und Jäger.

Sollen Sportwaffen künftig

bei der Polizei lagern?

Der Vorschlag, dass Schützenvereine ihre Waffen künftig in Polizeirevieren lagern sollten, bringt die Polizei vor allem in ein Kapazitätsproblem. „Wir müssten dann ja größere Waffenkammern bauen“, sagt Ulrich Knöpfle, Chef der Schutzpolizei im Revier Radeberg/Kamenz. Zudem müsste ständig Personal bereitstehen, um die Waffen bei Bedarf auszugeben. „Meine persönliche Meinung ist, dass man kurzfristig lieber auf die Einhaltung der Gesetze drängen sollte, was die Lagerung von Waffen in Privathaushalten betrifft“, so Ulrich Knöpfle.

Sollten Waffen Zentral bei SchützenVereinen lagern?

Auch dass die Waffen von Schützenvereinen zentral in den Vereinsheimen lagern sollten, wird diskutiert. Aber davon halten die Schützen nichts. Das Risiko größerer Waffenansammlungen sei zu groß, findet zum Beispiel Gerd Pilling, der Vorsitzende der Radeberger Privilegierten Bürgerschützen-Gesellschaft. In Radeberg sei die Mitgliederzahl überschaubar, anders bei großen Vereinen mit über 300 Mitgliedern. Jeder Schütze sei im Besitz von zwei bis drei Waffen. Auch wenn die Waffenkammern der Vereine gut gesichert seien, würden Lager von hunderten Waffen ein potenzielles Sicherheitrisiko darstellen, findet Pilling. „Zu Hause sind Waffen besser aufgehoben, wenn die Vorschriften befolgt werden.“

Dürfen Jugendliche mit Grosskalibern Trainieren?

Kinder, die das zwölfte Lebensjahr vollendet haben und noch nicht 14 sind dürfen mit Druckluftwaffen schießen. Jugendliche zwischen 14 und 16 dürfen mit allen anderen Waffen schießen, wenn der Sorgeberechtigte schriftlich sein Einverständnis erklärt hat oder beim Schießen anwesend ist, sagt der Leiter des Kreis-Ordnungsamtes René Burk. Ab dem 16. Lebensjahr dürfen Jugendliche im Verein dann jede Schusswaffe nutzen. Dies ist im Waffengesetz geregelt.

Müssen Schulen stärker kontrolliert werden?

Den ganzen Tag einen Aufpasser an den Eingang stellen, könne man nicht, sagt Christina Lehnigk, Leiterin der Grundschule Arnsdorf. Man habe einiges für die Sicherheit getan. Das Gebäude sei mit einem automatischen Türschließer versehen. Wer hinein will, muss klingeln. Nur wenn die Schüler vom Essen oder Sport kämen, ist die Tür mal länger auf. Die Schüler seien angehalten, auf geschlossene Türen zu achten. „Das klappt gut“, sagt die Schulleiterin. Und fügt an: Ein Restrisiko bleibe aber dennoch. (SZ/JF, SZ/reu, std) Auf ein Wort