Seit Ende März vergangenen Jahres sitzen die drei Angeklagten in Haft. In den fünf Monaten zuvor sollen sie eine bemerkenswerte Serie bewaffneter Raubüberfälle, Einbruchsdiebstähle und anderer Taten begangen haben. Die Polizei spricht von rund 30 Straftaten mit einem Schaden von 75000 Euro. Gestern hat der Prozess gegen die 48, 39 und 28 Jahre alten Beschuldigten am Landgericht Dresden begonnen. Sie müssen sich unter anderem wegen schwerer räuberischer Erpressung, schweren Raubes und Diebstahls verantworten – das Strafmaß beginnt bei fünf Jahren Haft. Elf Taten sind angeklagt.
Darunter: Der bewaffnete Überfall auf eine Poststelle an der Cossebauder Straße, Cotta, im März, wobei die Täter 600 Euro erbeutet hatten und mit einem Krad geflüchtet waren. Darunter: Der nächtliche Überfall auf eine Netto-Verkäuferin in Reick. Sie wurde am Lieferanteneingang der Filiale auf der Lohrmannstraße mit einer Pistole bedroht. Als die Täter die Frau fesseln wollten, brachen sie ihr Vorhaben plötzlich ab – sie wurden wohl gestört. Darunter: Bewaffnete Überfälle auf eine Drogerie in Moritzburg („Das ist ein Banküberfall“) und eine Postfiliale in Lohmen, wobei 2246 beziehungsweise 929 Euro erbeutet wurden. Die Verkäuferinnen erlitten zum Teil schwere Schocks.
Darunter auch: Der Einbruch in eine Bank am Ferdinandplatz. Dort wollten die Täter im Obergeschoss durch den Boden in den Tresorraum eines Juwelier-Geschäftes brechen – doch sie wurden wieder gestört. Nun von der Polizei. Die Täter hatten ihren Toyota vor der Bank in ein Parkverbot gestellt – nach der Kontrolle zogen sie ab.
Die Angeklagten haben sich zu den Vorwürfen nicht geäußert. Das Gericht hat für den nächsten Prozesstag eine Strafobergrenze im Fall von Geständnissen in Aussicht gestellt. Bis Anfang Februar sind zunächst neun Verhandlungstage mit 53 Zeugen geplant.