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Uhyster schwört auf den Feuerwehrsport

Uhyst a.T. Schon seit über 20 Jahren ist Klemens Buckan im Brandschutz aktiv. Jetzt erhielt er dafür eine Ehrenmedaille.

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Wie geht´s, Herr Buckan?

Na ja, mit über Mitte 50 stellt sich schon mal ein Zipperlein ein. Aber im Großen und Ganzen, da kann ich nicht klagen.

Als das Landratsamt Bautzen kürzlich verdienstvolle Feuerwehrleute ehrte, waren auch Sie dabei. Womit wurden Sie ausgezeichnet?

Ich erhielt die Ehrenmedaille des Kreisfeuerwehrverbandes. Die wird für langjähriges Wirken im Dienste des Gemeinwohls vergeben.

Das klingt ziemlich gewaltig. Was steckt in Ihrem Fall an Leistung dahinter?

Das sollten Sie meine Kameraden von der Uhyster Wehr fragen. Dochich denke, die Auszeichnung war eine Würdigung meiner mehr als 20-jährigen Zugehörigkeit zur Freiwilligen Feuerwehr in Uhyst und damit auch eine Anerkennung und ein Dankeschön für meinen Einsatz im Rahmen des Feuerwehrsportes.

Gibt es zu der Auszeichnung auch eine kleine Finanzspritze oder ein Geschenk?

Nein. Was wir tun, das ist ein Ehrenamt. Wir handeln nach dem Grundsatz: Helfen in der Not ist unser Gebot. Da wird nichts mit Geld aufgewogen.

Liegt es einem im Blut, Feuerwehrmann zu werden?

Ja, das gibt es auch. Ich kenne einige Kameraden, da war schon der Urgroßvater ein Kämpfer gegen das Feuer. Da konnten die Kinder und die Kindeskinder einfach gar nicht anders, das ist dann eben die Familientradition.

Kommen Sie aus so einer Feuerwehrdynastie?

Ganz und gar nicht. Ich bin, feuerwehrtechnisch gesehen, ein Spätzünder. Eigentlich suchte ich damals eine Möglichkeit, als Zugezogener in der Dorfgemeinschaft Fuß zu fassen, einfach eine Form, um Leute kennenzulernen. Mit meiner Familie war ich in das Haus meiner Eltern gezogen, und wir kannten fast keinen im Dorf; denn ich stamme aus Klix und meine Frau aus Döbschütz. Die Feuerwehr war damals schon eine starke aktive Kraft in Uhyst. Ich lernte Helmut Krahl, den langjährigen Wehrleiter, kennen und war dann ganz fix in seine Truppe aufgenommen.

Warum wurde der Feuerwehrsport so eine Art Lieblingskind von Ihnen?

Eigentlich ist das ganz einfach: Aals Feuerwehrmann muss man schnell sein, Kraft haben – eben rundherum fit sein. Diese Dinge kommen aber nicht von allein, da muss man etwas dafür tun. Also heißt es trainieren. Und genau das habe ich all die Jahre immer gemeinsam mit einigen Leuten aus unserer Wehr getan. Dazu kommt, dass es seit Jahren, auch schon zu DDR-Zeiten, Vergleichskämpfe im Feuerwehrsport gibt.

Mittlerweile sind Sie vom Wettkämpfer zum Ausbilder geworden. Wie und wo trainieren Sie?

Vom Frühjahr, sobald es das Wetter erlaubt, bis hinein in den Herbst trifft sich unser Feuerwehrsportteam immer freitags auf dem Sportplatz. Dann geht es vor allem darum, die Kondition aufzubauen. Wir legen sehr viel Wert auf die 100-Meter-Distanz und machen uns in der Viermal-100-Meter-Staffel fit. Wichtig ist es für die Feuerwehrsportler, auch immer wieder die richtigen Handgriffe für den Löschangriff zu üben. All das ist schließlich im Fall eines Einsatzes sehr wichtig.

Ist der Zuspruch zu den Wettkämpfen gut?

Ich denke ja, soweit ich das einschätzen kann. Seit zwölf Jahren richten wir beispielsweise unseren eigenen Wettbewerb in Uhyst um den Taucherwaldpokal aus. Dieses Jahr kamen 20 Mannschaften. Wir beteiligen uns aber auch an Wettkämpfen bei anderen Wehren. Der Wettkampf um den Pokal des Oberbürgermeisters von Bischofswerda, der immer am Tag der deutschen Einheit ausgetragen wird, bildet für uns den Abschluss im Wettkampfjahr. Dieses Jahr konnte die Uhyster Männermannschaft den zweiten Platz belegen. Darauf sind wir stolz.

Wie viel Leute gehören beim Löschangriff in eine Mannschaft?

Sieben; entweder Männer oder Frauen.

Sind dafür immer genug Feuerwehrleute da?

Wir kriegen gerade mal für die Wettkämpfe eine Mannschaft zusammen. Es fehlt der Nachwuchs, so Leute zwischen 18 und 30 Jahren, die sich dem Feuerwehrsport mit Leib und Seele, verschreiben.

Bleibt neben der Feuerwehr noch Zeit für Hobbys?

Haus, Grundstück und natürlich die Familie füllen die Zeit aus. Da bleibt keine Zeit mehr für andere große Leidenschaften.

Gespräch: Verena Mann