Von Peter Hilbert
Nach den wütenden Protesten über den gesperrten Altstädter Elberadweg an der Waldschlößchenbrücke hat das Rathaus jetzt gehandelt. Die knapp 300 Meter lange Umleitung über die Blasewitzer Elbwiese zum Käthe-Kollwitz-Ufer ist ausgebaut. Diese Woche beendeten die Bauleute der Firma Eurovia die Arbeiten. Damit hatten sie erst in dieser Woche begonnen. Auf den Trampelpfad wurde auf knapp drei Metern Breite eine Bahn aus Geotextil ausgerollt. Darauf war ein Mineralstoffgemisch aufgetragen worden. Der wasserdurchlässige Baustoff ist von einem Radlader eingeebnet und später mit einer Rüttelplatte verdichtet worden.
Die Umleitung führt stadtwärts übers Käthe-Kollwitz-Ufer vorbei an der Brückenbaustelle. In Höhe des Thomas-Müntzer-Platzes müssen die Radler auf den Plattenweg abbiegen, um dann wieder zum Elberadweg zu kommen. Das Rathaus hatte keine andere Möglichkeit gesehen, als die Direktverbindung für Radler entlang der Elbe wegen des Brückenbaus bis 2011 zu sperren. Er soll, falls möglich, zumindest zeitweise wieder geöffnet werden, teilte Straßenbauamtschef Reinhard Koettnitz mit.
Radclub fordert Asphaltweg
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) reagiert mit Unverständnis. Sprecher Konrad Gäbler verweist darauf, dass dort täglich Tausende Radler fahren. Selbst die Stadt habe den Weg als Hauptroute für den Fahrradverkehr bezeichnet. Deshalb fordert der ADFC eine asphaltierte Umleitung um die Brückenbaustelle. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nicht möglich sein soll, hier eine sinnvolle Umleitung einzuplanen“, sagt Gäbler.
Doch die Stadt hält die jetzige Lösung für die machbare. Im Landschaftsschutzgebiet auf den Elbwiesen, das auch als Flora-Fauna-Habitat ausgewiesen ist, könne kein Asphaltweg gebaut werden. Deshalb wurde die Piste mit dem Mineralstoffgemisch angelegt.