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Umzug in ruhigere Wohnung wurde nicht genehmigt

Karin Scheel aus Uhsmannsdorf berichtet von Problemen mit der Arge:

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Weshalb werden Jugendliche, die unter 25 Jahre alt sind, gezwungen, in der elterlichen Wohnung zu leben? Mit 18 Jahren ist man doch berechtigt, wählen zu gehen. Und mit 21 Jahren ist man volljährig. Im Ernstfall kann man mit 18 Jahren in den Krieg ziehen. Wo ist da der Sinn?

Wenn ich von mir ausgehe, dann hatte ich mit 19 Jahren mein erstes Kind und selbst Verantwortung für ein Lebewesen. Es wird verlangt, dass die Jugendlichen selbstständig werden sollen und auf eigenen Füßen stehen. Aber wiederum sollen sie auch bis zum 25. Lebensjahr bei Mutti und Vati wohnen bleiben. Und das sicherlich nur, weil es viele Jugendliche gab, die arbeitslos waren und sich eine eigene Wohnung genommen haben, Arbeitslosengeld II (Alg II) beziehen.

Nun ist ja die neue Regelung so, dass unter 25-Jährige sich vor dem Auszug aus der elterlichen Wohnung, bei Bezug von Alg II, die Zustimmung der Arge holen müssen. Es muss also ein wichtiger Grund zum Auszug vorliegen, zum Beispiel Gewalt im Elternhaus und so weiter. Wenn ein Jugendlicher auszieht, weil er die Möglichkeit hat, in ein Zweifamilienhaus zu ziehen, weil es dort ruhiger ist, als in einem Wohnblock mit 50 Familien, dann ist das noch lange kein Grund.

Aber wenn man auf Grund von Lärmbelästigung nicht zur Ruhe kommt und die Arbeit dann darunter leidet, muss man doch einen Ausweg suchen. Da meine Tochter im Gastgewerbe arbeitet und auch tagsüber mal schlafen muss, da sie erst in der Nacht nach Hause kommt, hatte sich ihr die Möglichkeit geboten, in ein Zweifamilienhaus zu ziehen. Dort ist es ruhig.

Leider haben wir es versäumt, vor der Unterzeichnung des Mietvertrages die Zustimmung der Arge einzuholen. Da sie wenig verdient, hat sie noch Alg II dazu beantragt.

Seit Mai kämpfen wir nun mittlerweile vor dem Sozialgericht um unser Recht. Wenn die Arge nur in allen Dingen so gerecht handeln würde. Auf alle Fälle werden wir nicht aufgeben und um unser Recht kämpfen, denn ich bin mir sicher, dass auch eines Tages dieses Gesetz durch die Regierung geändert werden muss.