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Unbändige Sehnsucht nach Freiheit

Es ist wichtig, sich zu erinnern, sein Leben zu reflektieren“. Aus dieser Maxime heraus schrieb Carmen Rohrbach das Buch „So lange ich atme“ über ihren abenteuerlichen Fluchtversuch aus der DDR. An die 30 Jahre ist das jetzt her.

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Von Carmen Schumann

Es ist wichtig, sich zu erinnern, sein Leben zu reflektieren“. Aus dieser Maxime heraus schrieb Carmen Rohrbach das Buch „So lange ich atme“ über ihren abenteuerlichen Fluchtversuch aus der DDR. An die 30 Jahre ist das jetzt her. Gebannt folgten am Montagabend rund 30 Königswarthaer der Lesung der gebürtigen Bischofswerdaerin. Plastisch erschien vor ihren Augen die damals 23-jährige junge Frau, die es wagt, zusammen mit einem Begleiter schwimmend die Ostsee zu durchqueren, in der Hoffnung, das dänische Ufer zu erreichen. Doch die Kräfte reichen nicht, das Paar wird aufgegriffen und inhaftiert. Nach zwei Jahren in Hoheneck darf Carmen Rohrbach nach ihrem Freikauf den ersehnten Weg in die Freiheit antreten.

Im Anschluss an die Lesung hat die 54-jährige promovierte Biologin, die jetzt in Hofstetten am Ammersee lebt, viele Fragen der Zuhörer zu beantworten. Besonders interessieren sich die Königswarthaer für die Haftbedingungen im Frauengefängnis Hoheneck. Dass sie trotz widrigster Bedingungen kein Trauma zurückbehalten hat, führt Carmen Rohrbach darauf zurück, dass sie sich schon damals vornahm: „Du wirst das alles beschreiben!“ Während ihre drei Geschwister in Bischofswerda ihretwegen keine Nachteile in Kauf nehmen mussten, sei ihr Vater aus dem Schuldienst entlassen worden.

Die Autorin liest heute in der Stadtbibliothek Bischofswerda, 19 Uhr.