Hoyerswerda/Bautzen. Gerhard Schöne spricht aus Erfahrung: „Jahrelang trug ich selber Post aus in der Provinz und in der Hauptstadt. Meist ist allerdings nicht viel mehr zu erfahren, als dass Tante Trautl das Essen in Bad Brambach prima schmeckt und das Wetter besser sein könnte.“ Welche Geschichten hinter den Briefumschlägen schlummern, erfährt ein Briefträger kaum, wenn er nicht beim Geheimdienst oder kriminell ist. Anders ist die Sache bei Briefkästen: In Anlehnung an den Abend „Die Lieder der Fotografen“ präsentiert Schöne nun Lieder in Briefform; aus eigener Feder, aber auch nach realen Briefen berühmter und ungewöhnlicher Menschen. Ein liebes-trunkener Remarque versucht, Marlene Dietrich zu erweichen, ein Schüler versteckt einen Geheimbrief und ein Soldat erzählt Weihnachten 1914 seiner Liebsten aus Flandern per Feldpost. (UPr)
Gerhard Schöne: „Die Lieder der Briefkästen“ (mit dem Postmodernen Swing-Terzett), Sonntag, 8. Januar, 20 Uhr, KulturFabrik Hoyerswerda (Alte Berliner Str.) sowie am Montag, 23. Januar, 19.30 Uhr, Theater Bautzen.