Von Regine Schlesinger

Ein 708 Quadratmeter großes Baugrundstück im Wohngebiet am Firstenweg geht für den Schnäppchenpreis von 35000 Euro weg. Das beschloss der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung.

Eigentlich hat die Bauparzelle einen Wert von 42480 Euro. An ihr selbst ist auch nichts auszusetzen. Das hat eine Sachverständige der Stadt bescheinigt. Was den Wert der Immobilie so stark mindert, ist der unschöne Anblick, den das Gebäude und das Grundstück in der unmittelbaren Nachbarschaft bieten. Beim Gebäude handelt es sich um einen Bürocontainer, der laut Stadt dem Unternehmer Norbert Schwarz gehört.

Preis um 20 Prozent gesenkt

Wie Oberbürgermeister Ralf Kerndt (Unabhängige Bürger) informierte, war dieser Anblick bisher der Hauptgrund dafür, dass der Verkauf des Grundstückes scheiterte. Interessenten habe es etliche gegeben, die sich dann aber doch letztlich an dem Anblick gestoßen hätten. Diese Beeinträchtigung durch die Nachbarschaft lässt es zu, den Kaufpreis um 20 Prozent zu reduzieren. Die Käufer wollten ursprünglich aber einen Abschlag von 25 Prozent, was den Kaufpreis auf 32000 Euro sinken lassen würde. Aus Sicht der Verwaltung hätte zunächst ein Gutachten für die konkrete Bewertung des Grundstücke erstellt werden müssen, daher sollte der Verkauf für 32000 Euro abgelehnt werden. Rechtzeitig zum Sitzungstermin erreichte jedoch ein Fax das Rathaus, in dem das Kaufangebot auf 35000 Euro erhöht wurde. Damit konnten die Stadträte schließlich mitgehen.

Es schmerzte den Stadtrat trotzdem, auf eine Einnahme von 7000 Euro verzichten zu müssen. Die Frage eines Stadtrates, ob die Stadt gegen den unschönen Anblick vorgehen kann, verneinte OB Kerndt.