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Unterirdische Geldanlage

Doberschau-Gaußig. Über drei Millionen Euro sollen nächstes Jahr in den Orten Gnaschwitz und Techritz in Straßen und Kanäle investiert werden.

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Von Madeleine Siegl-Mickisch

In Gnaschwitz und Techritz „regieren“ im nächsten Jahr die Bauarbeiter: Auslöser für das große Buddeln sind die Arbeiten am Abwassernetz. Nachdem die Planung für den Anschluss der beiden Orte lange in der Schublade gelegen hatte, weil es keine Fördermittel gab, kann es nun endlich losgehen. Denn der Abwasserzweckverband Bautzen, der für die Überleitungen zwischen den Orten zuständig ist, und die Gemeinde, welche die Ortsnetze bauen lässt, haben vom Freistaat die Mittel zugesagt bekommen. „Die Ausschreibung soll noch Mitte Dezember rausgehen“, kündigt Bürgermeister Michael Schulze an, „und dann hoffen wir, im Frühjahr so zeitig wie möglich beginnen zu können.“ Schließlich liegt ein ehrgeiziges Ziel vor allen Beteiligten: 2008 muss alles fertig sein, weil dann die Fördermittel abgerechnet werden müssen. „Ursprünglich wollten wir zuerst Techritz erschließen, und im Jahr darauf Gnaschwitz in Angriff nehmen, aber da geht das Regierungspräsidium nicht mit“, erläuterte Schulze kürzlich vor dem Gemeinderat.

Und so rollen nächstes Jahr in beiden Ortsteilen gleichzeitig die Bagger an. Techritz wird 2007 komplett fertig, in Gnaschwitz ziehen sich die Arbeiten bis ins übernächste Jahr. Wenn die Straßen und Wege einmal aufgerissen werden, kommen auch andere Medien unter die Erde. So werden Stromleitungen erneuert und Telefonkabel, die bisher in der Luft hingen, verlegt. Auch das Erdgas erreicht den Ort, so dass sich die Gnaschwitzer dann von ihren Gastanks verabschieden können. Hinterher sollen sämtliche Straßen instand gesetzt werden. „Wir bemühen uns, auch dafür Fördermittel zu bekommen“, sagt Schulze. Im Falle der Dorfstraße wolle man die Bürger auch in die Gestaltung einbeziehen. So sollen sie mit darüber entscheiden, ob ein Fußweg angelegt wird.

Nicht nur die Gnaschwitzer selbst wird es freuen, dass 2007 endlich die desolate Ortsdurchfahrt, eine der wenigen noch gepflasterten Straßen, in einen zeitgemäßen Zustand versetzt wird. Dabei verschwindet auch die Engstelle, wofür eine alte Scheune abgerissen wird. Hier wie auch im Falle der Grubschützer Straße in Techritz ist der Landkreis mit im Boot, da es sich um Kreisstraßen handelt.

Anderes muss warten

Alles in allem werden nächstes Jahr rund 3,5 Millionen Euro in die beiden Orte fließen, rechnet der Bürgermeister Michael Schulze vor. Auch wenn nur ein Teil davon durch die Gemeinde zu tragen ist, bedeutet das eine immense Last. Deshalb werde man anderes verschieben müssen. Schulze nennt als Beispiel die Neugestaltung des Ortszentrums von Gaußig, wofür kürzlich ein Entwurf verabschiedet wurde. In diesem Fall müsse die Verschiebung aber nicht unbedingt von Nachteil sein, denn die gewonnene Zeit wolle man nutzen, um auch dafür nach Fördermöglichkeiten Ausschau zu halten.