Von Nicole Preuß
Bischofswerda. Die Probleme haben sich noch nicht erledigt, sie sind aber kleiner geworden. Das Sozialkaufhaus in Bischofswerda hat in den vergangenen Wochen einige Unterstützungsangebote bekommen. Manche davon sind auf die Berichterstattung der SZ zurückzuführen. Andere Unternehmen engagierten sich schon zuvor für die Einrichtung. Dazu gehören zum Beispiel die Wohnungswirtschaft und Bau GmbH (WuB) und die Apotheke Kliemann.
Das Sozialkaufhaus steckt in finanziellen Schwierigkeiten, weil es in seinen neuen Räumen in der Schiebock-Passage deutlich mehr Miete zahlen muss als zuvor in der Innenstadt. 500 Euro fehlen im Schnitt im Monat. Die Einrichtung kann die Preise aber nicht erhöhen, weil die Kunden selbst wenig haben. Sie beziehen Hartz IV, sind in Ausbildung oder beim Studium. Das Sozialkaufhaus nimmt Möbelstücke und Kleidung als Spenden entgegen, repariert, bessert aus und gibt alles schließlich gegen einen kleinen Obolus wieder ab. Ein Schlafsofa kostet zum Beispiel je nach Zustand im Schnitt 30 bis 40 Euro.
Das Kaufhaus hat nun nach der Berichterstattung auch finanzielle Unterstützung von Privatleuten bekommen. Die Einrichtung, die zum Demokratischen Frauenbund gehört, erhielt aber auch 2 000 Euro aus den Einnahmen des Info-Kanals. Das hat der Stadtrat beschlossen (SZ berichtete). Die WuB unterstützt das Sozialkaufhaus zudem mit einer interessanten Regelung. Das Unternehmen vermietet den ehemaligen Penny an Vereine für deren Veranstaltungen. Und diese Vereine überweisen gewissermaßen als Miete eine Spende an das Sozialkaufhaus. Zu den Vereinen gehört zum Beispiel der Schiebocker Karneval Club, der diese Saison zu Veranstaltungen in den ehemaligen Discounter einlädt.
Die Spenden helfen dem Sozialkaufhaus. 200 Euro kommen so planbar jeden Monat zusammen. „Es fehlen uns aber noch 300 Euro im Monat“, sagt der Leiter der Einrichtung, René Gürth. Er hat sich deshalb bereits andere Räume angesehen, die ihm nach der Berichterstattung angeboten wurden.
Doch die Bedingungen sind in der Schiebock-Passage, abgesehen von den fehlenden Lagermöglichkeiten, nicht schlecht und ein Umzug würde auch wieder einiges kosten. René Gürth und die Verantwortlichen im Frauenbund wollen deshalb erst einmal einige Wochen weiter kämpfen, um die Situation noch weiter zu verbessern. Wenn am Ende des Jahres keine schwarze Null erreicht wird, muss es weitere Veränderungen geben. Die Mitarbeiter des Sozialkaufhauses werden alle gebraucht und sowieso nur über Maßnahmen oder Ehrenamtsentschädigungen entlohnt. „Uns helfen auch regelmäßige Kleinspenden“, sagt René Gürth. Denn die Arbeit soll weitergehen.
Bankverbindung: Sozialkaufhaus Bischofswerda, Kreissparkasse Bautzen, IBAN: DE81 8555 0000 1099 9800 26