Kunsthistorisch bedeutend, bezeichnet Radebeuls Denkmalschützer Dietrich Lohse das Relief am ehemaligen Klubhaus des Arzneimittelwerkes in der Gartenstraße. Das Kunstwerk des Dresdner Künstlers Herrmann Glöckner war am Dienstagabend Thema im Kulturausschuss des Stadtrates. Vor allem deshalb, weil die Stadt jetzt Geld bereit stellen muss, um das Relief zu retten. Obwohl es der Stadt gar nicht gehört.
OB: Geld wieder eintreiben
Es gehört der O. Madaus GmbH, deren Geschäftsführer Oliver Madaus und Alfred Witter sind. Und die will für die Kunstrettung nicht aufkommen. Kulturamtsleiter Alexander Lange: „Es wurde bereits ein umfangreicher Schriftverkehr geführt. Es gibt bei Madaus nicht wirklich das Bekenntnis, das Denkmal auch zu sichern.“ Was auch OB Bert Wendsche (parteilos) erregt. „Es ist die Verpflichtung von Herrn Madaus, für das Denkmal zu sorgen. Wenn wir dazu Geld für eine Not-rettung in die Hand nehmen müssen, dann werden wir es mit einer Ersatzvorname wieder eintreiben.“
Vorerst geht es um 3000 Euro, die die Stadt aus ihrem Topf für öffentliche Kunst bereit hält. Das reicht aber nur, um das Relief zu sichern, sagt Lange.
Dr. Udo Madaus, Nachfolger der Gründer der Radebeuler Arzneimittelwerke und Vater von Oliver Madaus, sagte gestern auf Nachfrage der SZ, dass man sich durchaus mit einem erheblichen Anteil an den Sicherungskosten beteiligen würde. Bisher sei man davon ausgegangen – da man ja das Relief der Stadt geschenkt habe –, dass sich dann auch die Stadt kümmere.
Kosten bis zu 30000 Euro?
Um es aus der Mauer zu trennen und zu erhalten, kursieren bei Madaus Zahlen bis 30000 Euro. Kulturamtsleiter Lange spricht von 15000 Euro. Eine ernsthafte Erhebung der Kosten liege noch nicht vor. Mit Madaus wolle man im Gespräch bleiben.Peter Redlich