Der Verein Augen auf kann dieses Jahr erstmals nicht mehr mit Fördermitteln vom Freistaat Sachsen rechnen, mit denen bislang ein Schulprojekt finanziert wurde. Dabei ist der Verein, der sich für Toleranz und Zivilcourage einsetzt, seit mehreren Jahren in den Schulen der Region unterwegs, um mit Jugendlichen zu arbeiten, sie mit der Demokratie vertraut zu machen und vor den Gefahren von Rassismus und Extremismus zu warnen. Bislang ist dieses Projekt mit Landesmitteln unterstützt worden. Dies fällt nun weg, wie Vereinsvorstand Sven Kaseler mitteilt. Er bedauerte zudem, dass der Freistaat Initiativen gegen Rechts nach wie vor mit Misstrauen begegne. Hintergrund ist lange Diskussion um ein Demokratiebekenntnis für solche Gruppen. Diese sogenannte Extremismusklausel hatte die neue Bundesregierung kürzlich abgeschafft. Sachsens Innenminister Markus Ulbig (CDU) bekräftigte aber, dass Fördergelder nur erhalte, wer auf dem Boden des Grundgesetzes stehe. Auch Augen auf wurde erst vor wenigen Tagen wieder aufgefordert, sich dazu zu bekennen, so Kaseler.
Der Verein präsentiert noch bis Sonntag in Löbau, Brunnenstraße 3, eine Ausstellung, die Schicksale von Asylbewerbern zeigt. Zudem hat er beispielsweise in Kittlitz ein multikulturelles Fußballturnier etabliert, das ein deutliches Zeichen gegen rechte Gedanken setzt. (SZ/gw)