Von Frank Fischer
Zahlreiche Gäste hatten sich am Freitagabend im großen Sitzungssaal des Görlitzer Rathauses zur Feier des Fördervereins Kulturstadt Görlitz/Zgorzelec eingefunden. Mit einem kulturellen Programm und der Rückschau auf die geleistete Arbeit blickten die Mitglieder auf das fünfjährige Bestehen des Vereins zurück. Vereinsmitglieder und Sponsoren kamen ins Gespräch. Rosa Stoykowa (60) gehört seit September 2006 zum Verein und kümmert sich um die grenzüberschreitende Projektarbeit für Kinder aus Görlitz und Zgorzelec. Regelmäßig organisierte sie Veranstaltungen, bei denen gemeinsam getanzt, gesungen und gespielt wurde. Auch Entdeckungsreisen durch die Görlitzer Altstadt standen auf dem Programm. „Die Arbeit mit den Kindern hat mir viel gegeben“, sagt Rosa Stoykowa. Alle Projekte habe man realisieren können. „Wenn ich in glückliche Kinderaugen sehen konnte, war das für mich die schönste Belohnung dieser ehrenamtlichen Tätigkeit“, sagt sie.
Sponsoren helfen mit
Vor drei Jahren kam Matthias Beier (42) durch sein Engagement für die Görlitzer Bewerbung zur Kulturhauptstadt in den Verein. Er schätzt, dass im Verein keine Luftschlösser gebaut wurden, sondern Machbares angestrebt wurde. An vier Vorhaben war er maßgeblich beteiligt – alle konnten umgesetzt werden. Mit der Rückendeckung des Vereins habe man bisher auch immer Sponsoren gefunden“, sagt Matthias Beier.
Curt Thomas Zimmer (41) berichtete von Erlebnissen, die es ohne seine Vereinsmitgliedschaft so nie gegeben hätte. „Das Konzert mit Rolf Zuckowski im Juni 2007 am Dom Kultury in Zgorzelec war ein unvergessliches Ereignis für mich“, erinnert sich Zimmer. Da sei der Funke deutsch-polnischer Verständigung wirklich übergesprungen. Durch die Vereinsarbeit sind für ihn die Grenzen der geteilten Stadt abgebaut worden. „Schade nur, dass wir unsere aufwendige Büroarbeit immer noch nur in sehr begrenzten Räumen erledigen müssen“, bedauert Curt Thomas Zimmer.
Mitgliederzahl steigt
Peggy Frömmert (30) ist für die Personalbetreuung des Vereins zuständig und stolz darauf, dass die Mitgliederzahl jedes Jahr steigt. „Zurzeit haben wir rund 55 Mitglieder, die unabhängig von ihrer Bezahlung alle mit dem Herzen dabei sind“, erzählt sie.
Alle arbeiten zusammen
Schöne Erinnerungen hat auch Sylvia Hennersdorf. Sie engagiert sich seit 2005 als Büromanagerin für den Verein. Weil der Verein die Personalkosten nicht mehr aufbringen konnte, musste sie ihre Arbeit aufgeben. Eine für sie wichtige Erfahrung war, wenn es um große kulturelle Herausforderungen ging, haben alle konfessions- und parteiübergreifend zielstrebig an den Aufgaben mitgewirkt.
Der Verein lebt, das zeigte die Veranstaltung. Bei der anstehenden Sanierung der Freilichtbühne hinter dem Dom Kultury wird er mithelfen. Damit wird die grenzüberschreitende kulturelle Zusammenarbeit fortgesetzt.