Kurz vor Jahresende bietet der seit 2007 auch von Holtendorf aus agierende Verein Fio noch einmal gezielt Hilfe für arbeitslose Frauen im Niederschlesischen Oberlausitzkreis an. Seit über zehn Jahren engagiert sich der Verein mit wirtschaftsnahen Projekten im Raum Zittau. Fio steht für fördern, initiieren und organisieren.
„Frauen laufen auch hier viel leichter Gefahr als Männer, aus dem Arbeitsmarkt gedrängt zu werden“, schätzt Vereinschefin Martina Mehnert ein. Die kostenlosen Sprechstunden werden in Markersdorf stattfinden. Sie sollen Ansätze für einen Wiedereinstieg in die Arbeitswelt vermitteln. Interessentinnen können ab sofort einen Termin für Dezember vereinbaren. Danach endet das Förderprogramm.
Neue Vermittlung geplant
„Wir wollen in Kürze ein neuartiges Arbeitsvermittlungssystem installieren. Auch dafür wäre ein Beratungstermin eine gute Voraussetzung“, erklärt Martina Mehnert. Im Prinzip drohe Frauen in jeder Lebensphase das berufliche „Aus“: Nach der Lehre mangels Berufserfahrung, nach der Kindererziehungszeit oder später vielleicht wegen des Alters oder fehlender Qualifikation. Fio versucht, mit unterschiedlichen Projekten Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Der Weg zurück ins Berufsleben verläuft dabei höchst unterschiedlich. „Der Zufall spielt eine wichtige Rolle, doch wenn man den nicht provoziert, wird er kaum eintreten“, ist sich die Zittauerin sicher. Oft helfe es, eine Bewerbung einfach nur etwas pfiffiger als andere zu formulieren.
Mut zur pfiffigen Bewerbung
Wer sich nur an den vermuteten Erwartungen des Arbeitgebers orientiert, landet schnell auf dem Stapel der „blassen“ Bewerbungsmappen. „Allerdings sind individuelle Bewerbungen immer ein bisschen wie pokern“, sagt Thomas Beier aus Holtendorf, der den Verein berät. Wer jedoch jahrelang nicht zum Zuge kam, hat kaum noch eine andere Chance, Aufmerksamkeit für seine Fähigkeiten zu wecken.
Eines braucht jeder, der sich bewirbt: Hartnäckigkeit. Eine Ablehnung muss auch nicht das letzte Wort sein, gibt Beier zu bedenken. Vielleicht klappt es eben nur nicht zu dieser Zeit oder zu diesen Bedingungen. Der Einstieg in das Berufsleben nehme auch seltsame Wege, weiß Martina Mehnert: „Manchmal gelingt es über eine ehrenamtliche Tätigkeit, die bringt Kontakte und zeigt, dass man beschäftigungswillig ist.“ Andere wiederum starten über Minijobs ins Berufsleben, über Zeitarbeitsfirmen oder ein Nebengewerbe. Am wichtigsten ist es, nicht zu Hause zu versauern. (SZ)
Kontakt und Termine für Markersdorf über das Büro in Zittau, 03583/ 79 17 15 oder über [email protected].