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Verein versteigert Kuriositäten für ViaThea

Morgen veranstaltet der Förderverein im Gleis 1 seine dritte Auktion für das Festival.Mit dabei sind einige Kuriositäten – und eine Sache, die niemand anfassen kann.

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Von Ingo Kramer

Eigentlich waren Christiane Hoffmann und Susanne Schneider vom Förderverein für das Straßentheaterfestival ViaThea alles andere als froh, als der frühere Theater-Marketingchef Matthias Schneider im vorigen Sommer weg von Görlitz gezogen ist. Jetzt aber bekommt die Sache zumindest einen guten Aspekt. Hat sich doch Schneider schweren Herzens von seinem Grammophon und ein paar anderen Sammlerstücken getrennt.

Nun stehen Schneiders Schätze zusammen mit einigen anderen Raritäten im Gleis 1 im Bahnhof. Dort sollen sie morgen zugunsten des Straßentheaterfestivals versteigert werden. Es ist schon die dritte Auktion des Vereins und wieder sind einige Görlitzer Größen dabei, darunter der bekannte Auktionator Frank-Uwe Hanetzky sowie für die musikalische Umrahmung Spielmann & Schreyhals. Im Mittelpunkt aber stehen die Versteigerungsobjekte: Sie sollen richtig viel Geld für das Festival bringen.

Mit dem höchsten Startpreis geht das Grammophon ins Rennen: 50 Euro. „Wir hoffen natürlich, dass es mehr bringt“, sagt Susanne Schneider. Ein anderes Kuriosum startet bei 20 Euro: eine Krawatte. „Damit hat Generalmusikdirektor Ekkehard Stier 20 Jahre lang dirigiert“, erklärt Christiane Hoffmann. Sein Bild im Etui hat Stier sogar signiert. Ein anderer Theatermitarbeiter hat etwas beigesteuert, was niemand anfassen kann: Eine Theaterführung. Der Technische Direktor Wolfgang Archner höchstselbst will eine bis zu 20 Personen zählende Gruppe durch das Haus führen.

Die meisten Gegenstände starten mit einstelligen Preisen: Ein bunter Samowar aus Kiew bei fünf Euro, zwei Bierkrüge mit der Aufschrift „80 Jahre Bahnhof Schlauroth“ zusammen bei vier Euro und eine Nostalgie-Butterdose sogar bei nur einem Euro. Interessant dürfte auch sein, was die anderen historischen Artikel bringen. Im Angebot sind beispielsweise ein Buch über die deutschen Kolonien vom Cigaretten-Bilderdienst Dresden aus dem Jahr 1936 oder ein Küchen-Prospekt von 1938, zu dem einige alte und teilweise recht kuriose Schilder, darunter ein Hinweis der Deutschen Reichsbahn, wonach alle Reisenden aufgefordert werden, die Abteilfenster zu verdunkeln.

Wer nicht mitbieten will, kann auch an einem Wühltisch trödeln oder den von Fördervereinsmitgliedern selbst gebackenen Kuchen probieren. Mit all diesen Zusatzeinnahmen sind voriges Jahr 613 Euro für das ViaThea-Festival zusammen gekommen. Bei der Premiere vor zwei Jahren waren es sogar über 900 Euro. „Wir hoffen natürlich, dass wir diese Zahlen toppen können“, sagt Susanne Schneider.

Auktion am Sonnabend, 15 bis 18 Uhr, im Bahnhof, Gleis 1. Einlass und Ausgabe der Bieternummern ab 14.30 Uhr