Von Alexander Munzig
Schon von weitem war Sonnabendnachmittag auf dem Sportplatz in Horka eine große Staubwolke zu erkennen. Das konnte nur eines bedeuten: Das Freundschaftsspiel zwischen dem ASSV Horka und der Mannschaft der polnischen Gemeinde Renska Wies ging in die entscheidene Phase. Noch ein knallharter Schuss auf das Tor der Gäste und das Spiel wurde abgepfiffen. Fünf zu eins für die Gastgeber, aber das Ergebnis stand nicht so sehr im Vordergrund: Die Volkssportstimmung war wichtiger.
Das diesjährige Dorf- und Sportfest in Horka war ein besonderes. Der Termin wurde vorverlegt, und so feierte man erstmalig vor Pfingsten. Los ging es am Freitagabend, mit Fackelumzug für die kleinen Gäste, Lagerfeuer und anschließender Disco im Festzelt. „Ich wage zu sagen, dass am Freitagabend so viele Leute wie noch nie vorher zu Gast waren“, berichtete Mitorganisator Frank Thümmler.
Der Sonnabend stand im Zeichen der Partnergemeinde aus Polen. Renska Wies, ehemals Reinschdorf, war mit Fußballmannschaft und dem Präsidenten des dortigen Gemeindesportbundes, Hans Chludek zu Gast. „Sport ist mein Leben, ich kann nicht ohne Sport“, erklärte der 69-Jährige. Christian Nitschke, Bürgermeister von Horka, sieht in der Gemeindepartnerschaft nicht nur politische Interessen. „Die zwischenmenschlichen Beziehungen und grenzüberschreitenden Denkweisen können damit ebenfalls vertieft werden.“
Höhepunkt am späten Sonnabendnachmittag sollte das „Busziehen“ zwischen den ansässigen Vereinen werden. Der 17 Tonnen schwere Reisebus der polnischen Gäste musste in der möglichst besten Zeit eine bestimmte Strecke gezogen werden – als Alternative zum Tauziehen aus den vergangenen Jahren. Doch außer dem Männerchor und den polnischen Fußballern wollte sich keiner dem Sportverein stellen. ASSV-Mitglied Frank Thümmler dazu: „Wahrscheinlich kneifen all die anderen Vereine, außer dem Männerchor.“
Die Sportler, bereits in den Vorjahren Sieger, konnten auch diesmal ihren Titel verteidigen. Sie zogen den Bus in einer Zeit von 25,9 Sekunden und setzen sich damit gegen die Sänger durch. So blieb der Pokal „Stärkster Verein“, wo er war.
Die Veranstalter waren jedenfalls bis mit dem Dorffest zufrieden, auch, weil sich der Wettergott am vergangenen Wochenende von seiner besten Seite zeigte. „Ich danke auch den hiesigen Vereinen für die Vorbereitungen“, sagte Bürgermeister Nitschke.
Ein Höhepunkt des Festes wurde am Sonntag der traditionelle Festumzug mit dem nachfolgenden Kinderfest sein. Hunderte Zuschauer verfolgten die mit Liebe gestalteten Bilder.