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Verkehrsclub wirbt für breitere Gleise

Größere Bahnen könnten 30 Prozent mehr Fahrgäste ohne Zusatzkosten befördern.

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Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) unterstützt die Entscheidung des Stadtrats, für den Bau von breiteren Gleisen auf der Bautzner Straße und Landstraße. Die Diskussion habe sich zuvor teilweise von der Faktenlage entfernt. Seit 20 Jahren würde bei allen Bauarbeiten in Dresden der Gleismittenabstand auf drei Meter verbreitert, was auch von allen Landesbehörden befürwortet werde. Mit ihrem historischen Verweis auf die typischen Dresdner schmalen Straßenbahnen verkenne die FDP die Anforderungen der Bürger an einen attraktiven und modernen Nahverkehr, so der Dresdner VCD-Sprecher Hannes Lieberoth. „Durch den Bevölkerungszuwachs werden hauptsächlich im Straßenbahnnetz Fahrgastzuwächse erwartet. Mit breiteren Fahrzeugen können bei gleichzeitigem Komfortzuwachs rund 30 Prozent mehr Fahrgäste befördert werden“, so Lieberoth. „Das ist die kostengünstigste Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Nahverkehrsnetzes. Kommen die breiteren Bahnen nicht, müssen zusätzliche Bahnen eingesetzt werden. Das wiederum erhöht die Betriebskosten der DVB.“ Die Vermutung, dass eine Sanierung mit Verbreiterung des Gleisabstandes teurer wird, bezweifelt der VCD-Sprecher.

Mit dem Bau des breiteren Schienenabstandes könnten die nächsten Stadtbahnwagen größer bestellt werden. Beispiele wie die Leipziger und Großenhainer Straße würden zeigen, dass auch ohne eine durchgängige eigene Autospur keine Staufalle droht. Und mehr Fahrgäste in der Straßenbahn entlasteten die Straßen.(SZ)