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Verliert die Stadt beim Müll den Überblick?

Die Anwohnerin

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Im Dresdner Rathaus ist Dagmar Kuklinski als Abteilungsleiterin für eine saubere Stadt zuständig. Sie sagt, was die Verwaltung für mehr Sauberkeit unternimmt.

Frau Kuklinski, sobald es schön wird, häufen sich auch die Abfallberge. Warum sieht es dann zum Beispiel im Alaunpark so dreckig aus?

Das schöne Wetter lockt, da ziehen die Leute spontan zum Grillen ans Elbufer oder auch in den Alaunpark. Sie schaffen es, die Grillausstattung mitzunehmen, aber nicht, die Reste zu beräumen. Es wäre schön, wenn alle mehr auf Sauberkeit achten würden.

Doch wie sollen die Leute den Müll in die Papierkörbe geben, wenn diese besonders an den Wochenenden zu voll sind?

Dresden hat eigentlich reichlich Papierkörbe. Allein im innerstädtischen Bereich sind es etwa 800, im gesamten Stadtgebiet 2200 an öffentlichen Gehwegen sowie 1500 in Grünanlagen.

Wie oft werden sie geleert?

Das richtet sich danach, wie schnell sie voll sind. In den Randgebieten werden sie in der Regel ein- bis zweimal pro Woche entleert. Im innerstädtischen Bereich dreimal wöchentlich und im Stadtzentrum fünf- bis siebenmal in der Woche.

Aber auf der Prager Straße reicht das nicht.

Dort, wo im Sommer viele Touristen sind, lassen wir die Papierkörbe auch zweimal täglich säubern.

Wie viel Geld gibt die Stadt für die Papierkörbe aus?

Im vorigen Jahr waren es 892000 Euro. Davon entfielen 770000 auf die Entleerung und 122000 Euro auf Miete, Reparatur und Reinigung sowie auf die Entsorgung der Abfälle aus den Papierkörben.

Auf der Prager und am Altmarkt wurden sehr schmale Papierkörbe aufgestellt. Warum?

Die Auswahl der Papierkörbe erfolgte durch das Stadtplanungsamt. Dabei spielt der Gesamteindruck eine wichtige Rolle. Wir müssen einen Spagat zwischen Gestaltung und Wirtschaftlichkeit schaffen.

Es ist sicher teurer, die neuen Papierkörbe zu entleeren?

Bei den neuen 45 Liter fassenden Papierkörben kostet einmal Leeren 1,77 Euro netto. Bei den 30 Liter fassenden Betonpapierkörben waren es 1,02 Euro. Aber die neuen Behälter haben den Vorteil, dass sie oben durch einen Ring abgeschlossen sind. So kommt es weniger zu Verwehungen. Auch für Vögel sind sie schwerer zugängig. Problematisch sind die an Stelen befestigten Papierkörbe am Postplatz. Wird hier Eis oder ähnliches reingeworfen, tropft es auf den Boden, sodass zusätzlich gesäubert werden muss.

Derzeit erfasst eine ABM-Kraft alle Standorte für Papierkörbe. Fehlt Ihnen die Übersicht?

Wir haben sehr viele Papierkörbe im Stadtgebiet. Manchmal werden sie verstellt, dann fällt es schwer, sie zu finden. Wir erarbeiten eine genaue Aufstellung, in der nicht nur Standorte, sondern auch die Art und Beschaffenheit der Papierkörbe, Kosten für die Entleerung und ähnliches erfasst werden. So sehen wir, wo es Defizite gibt, damit wir die Sauberkeit weiter verbessern können.

Wohin kann sich der Bürger bei Fragen wenden?

Die Stadtreinigung ist unser Auftragnehmer. Wir haben ein Info-Telefon unter 4889633.

Gespräch: Bettina Klemm