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Vertrag scheint nur auf den ersten Blick günstiger

Bannewitz. Eigentlich stand in der jüngsten Sitzung des Bannewitzer Gemeinderates am Montagabend nur eine Satzungsänderung für die Abwasserentsorgung der Gemeinde zur Debatte. Diese war nötig geworden,...

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Bannewitz. Eigentlich stand in der jüngsten Sitzung des Bannewitzer Gemeinderates am Montagabend nur eine Satzungsänderung für die Abwasserentsorgung der Gemeinde zur Debatte. Diese war nötig geworden, weil die Gemeindeverwaltung den bis 31. Dezember 2003 bestehenden Vertrag mit der Firma Rethmann für die Entsorgung abflussloser Gruben und Kleinkläranlagen bis 2007 verlängert hatte. Den ausgehandelten Preisvorteil wollte die Verwaltung an die Bürger weitergeben. Doch der Bannewitzer Ortsvorsteher Tino Preikschat hatte dabei seine Bedenken und auch einige Fragen.

„Wieso gab es dafür keine Ausschreibung?“, wollte er wissen. Sobald eine Gemeinde Verträge oder Bauvorhaben über mehr als 10 000 Euro abschließt, muss eine solche erfolgen. Die Entsorgung beläuft sich aber im Jahr auf rund 30 000 Euro. „Da streue ich Asche auf mein Haupt. Das hätten wir eigentlich machen müssen“, räumte Kämmerer Peter Ebert ein. Doch auch der ausgehandelte Preis erschien dem Ortsvorsteher nicht das mögliche untere Ende der Fahnenstange. Einwohner von Kreischa zahlten nach seinen Angaben 8,99 Euro pro Kubikmeter für die Entsorgung von Abwässern und Fäkalschlämmen. In Bannewitz kostet der gleiche Posten 10,60 Euro.

Unklar erschien Preikschat auch der unterschiedliche Verwaltungskostenanteil an den Gebühren. Einwohner, bei denen weniger als 30 Meter Schlauch zur Abholung benötigt werden, zahlen 16 Cent. Bei Längen über 30 Meter sind es nur 13 Cent. Ebert erklärte, dass nur sehr wenige Einwohner den höheren Preis zahlten. „Zudem arbeiten wir mit diesem Verwaltungskostenanteil noch immer nicht kostendeckend. Eigentlich müssten wir 30 Cent verlangen“, sagte er.

Allerdings ist die Gemeinde nun an den Vertrag bis 2007 gebunden, vorherige Kündigungen sind kaum möglich. „Wir haben den Vertrag in gutem Glauben verlängert, aber nun doch nicht das Optimale erreicht“, musste der Kämmerer eingestehen. (SZ/bsp)