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Vertrauen

„Es gibt ein ganz tiefes Vertrauensverhältnis [zwischen Angela Merkel und mir aus der Zeit der Verhandlungen über den Einigungsvertrag]. Anders wäre es sicher unmöglich gewesen, dass sie mich 15 Jahre später zu ihrem Kanzleramtschef machen konnte.

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„Es gibt ein ganz tiefes Vertrauensverhältnis [zwischen Angela Merkel und mir aus der Zeit der Verhandlungen über den Einigungsvertrag]. Anders wäre es sicher unmöglich gewesen, dass sie mich 15 Jahre später zu ihrem Kanzleramtschef machen konnte. Wir hatten zuvor nur dieses halbe, dreiviertel Jahr 1990 so eng zusammengearbeitet. Macht man sich das bewusst, dann war es schon riskant, dass sie mich damals für die Aufgabe im Kanzleramt ausgewählt hat.

Richtig ist allerdings, dass alle, die damals ein knappes Jahr an dieser Einigung gearbeitet haben, eine besondere Beziehung zueinander haben, auch ein besonders gutes Vertrauen, parteiübergreifend. Ich nenne das die 89-Generation. Dazu gehören alle, die damals ein Jahr dabei waren – egal, ob Ost oder West. Da gehört Matthias Platzeck von der SPD dazu, auch Joachim Gauck. Da ist eine Art Grundsympathie und ein Grundvertrauen. Wer sich damals halbwegs anständig verhalten hat – der gehört da einfach dazu, und das hat uns alle mit geprägt. Auf CDU-Seite zählten Willi Hausmann und Wolfgang Schäuble dazu; Schäuble als Bundesinnenminister, Hausmann als sein Pressesprecher. Hausmann ist später CDU-Bundesgeschäftsführer unter dem CDU-Vorsitzenden Schäuble und der Generalsekretärin Merkel geworden.“