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Es blieb nur der Blick aus der Ferne

Ein neues Buch dokumentiert erstmals umfassend die Vertreibung Tausender aus dem Zittauer Zipfel im Juni 1945.

Von Irmela Hennig
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Nach der Vertreibung aus dem Zittauer Zipfel war den meisten Menschen der Weg in die Heimat versperrt. Es blieb der Blick aus der Ferne. Die Aufnahme zeigt Lina Jähne und eine Frau Weder Ende der 1950er Jahre.
Nach der Vertreibung aus dem Zittauer Zipfel war den meisten Menschen der Weg in die Heimat versperrt. Es blieb der Blick aus der Ferne. Die Aufnahme zeigt Lina Jähne und eine Frau Weder Ende der 1950er Jahre. © Sammlung ZKG

Johanna Scheibler aus Dornhennersdorf war gerade mit ihrer Mutter beim Melken, als ein Nachbar die Nachricht überbrachte. Der Reichenauer Lehrer Emil Engicht las sie morgens auf dem Weg zur Schule. Bergleute aus der Braunkohlegrube Türchau erfuhren auf dem Weg zur Arbeit von Soldaten, was noch an diesem Tag passieren würde. Und bei Familie Zschuppe in Kleinschönau tauchte nachts um 2 Uhr ein Kommandant auf und sagte nur: "Es stimmt doch." So berichtete Tochter Thea Zschuppe später aus der Erinnerung.

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