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Vetter aus Dingsda kommt nach Jonsdorf

Mit „Der Vetter aus Dingsda“ gibt die Sächsische Taschenoper Dresden am Freitag ihr Debüt auf der Waldbühne Jonsdorf. Der Gründungsgesellschafter Ingo Anders – Opernsänger und zugleich Regisseur – will eine Alternative zum subventionierten Theater anbieten und Kultur – auch durch die Einbindung regionaler Kulturschaffender – erlebbar machen.

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Von Cornelia Mai

Ingo Anders hat große Pläne in und mit der Region. 2005 will er gemeinsam mit Chören aus dem Landkreis und vielleicht einem tschechischen Orchester eine Carmen-Inszenierung für die Jonsdorfer Waldbühne auf die Beine stellen. Zukunftsmusik, die der Opernsänger und Regisseur für durchaus realistisch hält.

In diesem Jahr „bäckt“ Anders allerdings erst einmal „kleinere Brötchen“. Mit seiner Sächsischen Taschenoper Dresden bringt er die Operette „Der Vetter aus Dingsda“ auf die Waldbühne Jonsdorf. „Ich rechne so mit 2 000 Besuchern in den insgesamt sechs Vorstellungen“, sagte Anders jetzt gegenüber der SZ. Acht Darsteller wird es geben. Alles professionelle Opernsänger, wie er selbst. „Jonsdorf wird gleich zweimal eine Premiere für mich – als Darsteller der Hauptrolle und als Veranstalter“, verrät der Wahldresdner. Immerhin habe er die Sächsische Taschenoper Dresden eigens für solche Aufführungen auf Waldbühnen gegründet. Die Jonsdorfer Bühne habe es ihm dabei besonders angetan. „Es gab ja hier vor Jahren großes Musiktheater“, sagt Ingo Anders. Diese Tradition will er neu beleben. Deshalb habe er mit dem früheren Geschäftsführer der Kur- und Tourismus GmbH Jonsdorf, Siegfried Paul, eine Fünf-Jahres-Kooperation für die Waldbühne vereinbart.

Anders‘ Ziel: Kultur wieder erlebbar und praktizierbar machen und damit den Freizeit- und touristischen Wert der Region stärken. Der Weg: Neben Profis regionale Kulturschaffende einbinden, wie Musikschulen, Gesangsvereine, Laienchöre, Tanz- und Laienspielgruppen. Und das alles ohne Subventionen. „Deshalb ja auch Taschenoper, weil wir uns aus der eigenen Tasche finanzieren“, erklärt Anders. Allein die Mitwirkung der Laien würde schon die „halbe Miete“ an Zuschauerzahlen sichern. Die zweite Hälfte seines Publikums sieht der Veranstalter im Gästeklientel des traditionsreichen Kurortes Jonsdorf. „Keine Frage, dass da neben Tourismusunternehmen der Region auch auswärtige Reiseveranstalter und Busunternehmen mit eingebunden werden sollen.“ Ingo Anders hat Großes vor, denkt neben „Carmen“ an den „Freischütz“ und den „Vogelhändler“ und hofft dabei künftig auch stärker auf regionale Unterstützung. Beim ZDF und anderen Medien hat er jetzt schon mal kräftig die Werbetrommel gerührt.

Premiere: Freitag, 19.30 Uhr. Weitere Aufführungen: 2. und 3. August, 15 Uhr.