Dr. Gert-Rainer Berthold (Foto: SZ/Schaks) ist Chefarzt vom Raupennest Altenberg und anerkannter Osteologe.Gibt es Risikogruppen für Osteoporose?
Ja, besonders betroffen sind Frauen über 50 Jahre. Das hängt mit den Wechseljahren zusammen. Jede dritte Frau ist gefährdet, Osteoporose zu bekommen. Zu den Risikogruppen gehören zum Beispiel auch Personen, die häufig Knochenbrüche erleiden.
Wie können Menschen vorbeugen?
Bewegung ist ganz wichtig. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Knochen und Muskel. Deshalb versuchen wir auch die Patienten zu motivieren, körperlich aktiv zu sein. Auch die Ernährung sollte ausgewogen sein. Wir empfehlen Milchprodukte und viel Gemüse, dagegen wenig Cola, Alkohol und Nikotin. Außerdem sollten Kalzium und Vitamin D extra zugeführt werden.Warum?
Kalzium festigt den Knochen. Im höheren Alter aber ist der Bedarf in der Regel nicht mehr allein durch die Nahrungsaufnahme zu decken. Der Darm nimmt dann das Kalzium nicht mehr so auf wie in der Jugend. Das Vitamin D hilft dem Körper wiederum, das Kalzium in den Knochen einzulagern. Da in unseren Breiten aber nicht genug die Sonne scheint, kann der Körper auch nicht ausreichend Vitamin D bilden.Zahlen die Kassen die Knochendichtemessung?
Bei stationären Patienten, die zu uns kommen zum Beispiel nach einem Unfall oder Oberschenkelhalsbruch, ist das Bestandteil der Diagnostik. Patienten hingegen, bei denen noch keine Knochenbrüche aufgetreten sind, müssen die Kosten selber tragen. Eine Knochendichtemessung mit Beratung kostet 32,53 Euro, ein darüber hinausgehender Osteoporose-Check 65,74.
Gespräch: Mandy Schaks