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Viel Raum für junge Olbersdorfer

Die Zeiten, wo jedes Dorf seinen Jugendklub hatte, sind vorbei. Doch noch gibt es solche Orte – in Olbersdorf bald wieder.

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© SZ Thomas Eichler

Von Mario Sefrin

Felix Danker strahlt, wenn er den Raum im Keller des Olbersdorfer Gemeindezentrums betritt, in dem vor Jahren noch der örtliche Jugendklub sein Domizil hatte. Hier, wo die Decke in dunklem Blau und die Wände in ebenso dunklem Rot das letzte Bisschen Licht schluckten, leuchtet es nun hellweiß. Bald sollen sich hier wieder junge Leute aus dem nahen Wohngebiet und anderen Ecken der Gemeinde treffen und ihre Freizeit verbringen können.

Doch noch ist es nicht soweit: Gegenwärtig wird in dem 200 Quadratmeter großen Raum die Elektrik auf Vordermann gebracht. Felix Danker rechnet damit, dass der neue Jugendtreff im Herbst dieses Jahres öffnen kann. Die ersten Zeichen dafür sind jedenfalls schon sichtbar: Im Treppenhaus stehen Tische und Stühle bereit, gespendet von der Freiwilligen Feuerwehr Olbersdorf. Sie sollen im neuen Jugendtreff ebenso ihren Platz haben wie eine Couchecke und eine kleine Bühne. Die Bar des ehemaligen Jugendklubs steht sowieso noch.

Dass Olbersdorf einen neuen Jugendtreff bekommt, hat der Ort dem Christlichen Gemeindezentrum Elim aus Zittau zu verdanken. Die Freikirche möchte den einstigen Jugendklubraum gern nutzen und dort einen für alle offenen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche aufbauen. Damit schwimmt Olbersdorf eigentlich gegen den Trend – mussten doch in den vergangenen 25 Jahren viele aus DDR-Zeiten existierende Jugendklubs schließen. Die alten Klubmitglieder schieden aus dem aktiven Klub-Leben aus, neue Leute zu finden war schwer.

Vor zehn Jahren war das auch in Olbersdorf so. Der Jugendklub, der die Räume knapp sechs Jahre nutzte, hatte sich mangels Nachwuchs aufgelöst und war aus den Kellerräumen im Gemeindezentrum ausgezogen. Auch die Verwaltung blieb bei der Nachfolgersuche erfolglos. Nun ist die Situation aber anders: „Die jungen Leute aus dem Ort wünschen sich einen solchen Treff“, weiß Felix Danker.

Er ist mit seiner Frau Catharine im Rahmen der Freikirche Elim für Kinder- und Jugendprojekte verantwortlich und hat somit auch für den neuen Jugendtreff den Hut auf. Dieser würde nicht nur der Jugend neue Möglichkeiten bieten, sondern auch den ehrenamtlich tätigen Elim-Mitgliedern. „Seit April veranstalten wir zweimal im Monat Kinderfeste im Ort“, sagt Felix Danker. „Bisher führen wir diese unter freiem Himmel durch.“ Auch könnten die Räume für Vorbereitungsarbeiten, Nachhilfe und generationsübergreifende Angebote genutzt werden. Und für Familiengottesdienste: „Uns ist wichtig, christliche positive Werte weiterzugeben“, sagte Danker. Es sei aber geplant, offene Jugendarbeit anzubieten: „Bei uns ist jeder willkommen.“

Viele junge Leute aus Olbersdorf stehen schon jetzt hinter dem Vorhaben: „Einige haben schon beim Malern geholfen.“ Und auch bei der Gemeinde fühlt sich die Freikirche Elim sehr willkommen: „Die Zusammenarbeit ist sehr gut. Viele Leute helfen uns“, erzählt Felix Danker.