Von Ingo Kramer
Torsten Tschage hat sie alle durchgezählt. Und er hat gestaunt. „90 verschiedene Ziele sind in der innerstädtischen Wegweisung ausgeschildert“, sagt der Leiter des Tiefbau- und Grünflächenamtes. Die Hochschule ist eines davon. Aktuell weisen fünf Schilder auf sie hin: Zwei in der Dr.-Kahlbaum-Allee, die anderen in Schiller-, Blockhaus- und James-von-Moltke-Straße. Der Mehrheit im Görlitzer Stadtrat ist das zu wenig.
Deshalb beauftragte sie den Oberbürgermeister Ende August, ein Ausschilderungskonzept für die Hochschule zu erstellen und die Kosten aufzuschlüsseln. Dieses Konzept ist nun fertig und Tschage stellte es im Technischen Ausschuss vor. Im Mittelpunkt stehen drei Ideen. Erstens könnte die Anzahl der Schilder verdoppelt werden. Jeder der künftig vier Kreisverkehre in der Bahnhofstraße könnte so ein Schild erhalten, das fünfte wäre an der Zittauer Straße gut aufgehoben, kurz vor dem Abzweig in die Eichendorffstraße. Kostenpunkt für alle fünf wären 2 200 Euro. Tschage würde diese Variante gern umsetzen, allerdings erst nächstes Jahr: „Dann wollen wir ohnehin die ganze innerstädtische Wegweisung aktualisieren.“ Der zweite Punkt ist mit rund 350 Euro der Preiswerteste. Und er ließe sich sogar noch dieses Jahr umsetzen: Die Informationstafeln an vier Ortseingängen lassen sich recht unkompliziert verändern: „Hochschulstadt Görlitz“ könnte dort künftig stehen anstelle von „Görlitz“.
Während Tschage diese beiden Varianten gut findet, sieht er den dritten Weg eher skeptisch: Eine Änderung der gelben Ortseingangsschilder auf „Hochschulstadt Görlitz“ anstelle von „Kreisstadt Görlitz“. So etwas müsste der Stadtrat beschließen und das sächsische Innenministerium genehmigen, sagt Tschage: „Zudem müssten dann alle Dokumente der Stadt mit diesem Titel versehen werden, vom Briefkopf bis zur Internetseite.“ Allein schon die Änderung der gelben Tafeln würde 6 100 Euro kosten, die anderen Dokumente sind da noch gar nicht mitgerechnet.
Die Stadträte im Ausschuss hörten sich alle drei Ideen an – und beschlossen erst einmal gar nichts. Stattdessen wollen sie das Thema demnächst in ihren Fraktionen besprechen – und dann der Stadtverwaltung bis Ende November eine Rückmeldung geben, welche Varianten sie umgesetzt haben wollen. In ein paar Wochen könnte es also eine Entscheidung geben.