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Ladenbesitzer nähen Masken

Nhat Nguyen in Görlitz hat schnell reagiert. Mundschutz mit Blümchen, Streifen, unifarben und mit bunten Motiven für Kinder sind der Renner.

Von Gabriela Lachnit
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Nhat Nguyen ist Inhaber eines Geschäftes für Asia-Mode in Görlitz. Er verkauft jetzt auch Mund-Nase-Abdeckungen. Nur fürs Foto hat er seine eigene Maske kurz gelüftet.
Nhat Nguyen ist Inhaber eines Geschäftes für Asia-Mode in Görlitz. Er verkauft jetzt auch Mund-Nase-Abdeckungen. Nur fürs Foto hat er seine eigene Maske kurz gelüftet. © Gabriela Lachnit

Seit acht Jahren betreibt Nhat Nguyen in der Görlitzer Jakobstraße 38 ein Textilgeschäft. Mode, Unterwäsche, Taschen, Haushaltswäsche, Geschenkartikel und mehr bietet der 50-jährige gebürtige Vietnamese an. Seit 1993 lebt er in Görlitz. Warum er jetzt auch Mund-Nase-Bedeckungen verkauft, erzählt er hier:

"Vor allem meine Stammkunden sind jetzt wieder da. Das sind meist ältere Menschen mit einem kleineren Portemonnaie. Jetzt, wo es die Mundschutz-Pflicht gibt, betreten sie natürlich mit so einer Abdeckung den Laden. Aber ich denke, manche scheuen noch den Gang ins Geschäft, weil sie keine solche Maske haben. Es gab sie zeitweise kaum zu kaufen. 

Deswegen biete ich welche an. Aus eigener Produktion sozusagen. Meine Frau hat sie genäht. Das kann sie sehr gut. Sie stammt wie ich aus Vietnam und arbeitete lange in einem Cottbuser Bekleidungswerk. Das Nähen verlernte sie nicht, denn wir bieten auch eine Änderungsschneiderei an. So bleibt sie also immer in der Übung. Die ersten Masken nähte meine Frau natürlich für uns selbst. Wir tragen sie im Geschäft.

Die Anleitung, wie man die praktischen Masken fertigt, haben wir im Internet gefunden. Unsere beiden Söhne halfen uns dabei. Der Ältere studiert an der Technischen Universität Dresden Baumaschinentechnik, der Kleine lernt noch im Gymnasium und macht bald seinen Abschluss. Für meine Frau war es schließlich nicht schwierig, nach der Anleitung zu nähen. Es geht ihr mittlerweile flott von der Hand. Mehr als 100 Stück sind bereits fertig.

Stoffe zu kaufen, erwies sich als schwierig

Ein Problem war es, passende Stoffe für die Masken zu finden. Die meisten Läden, wo man welchen kaufen kann, waren geschlossen. Aber wir wurden trotzdem fündig in Görlitz. Es muss ja Baumwollstoff sein, den man auch einmal waschen kann. So sind die Masken lange verwendbar. Das hilft beim Sparen. Denn die meisten Masken, zum Beispiel aus der Apotheke, sind für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Die Maskenpflicht wird uns aber noch lange begleiten, denke ich.

Und so haben wir jetzt Masken für die ganze Familie im Angebot: mal mit Blümchen, mal mit Streifen, mal unifarben.  Kinder bis sechs Jahre brauchen bislang keine Maske. Ältere Kinder aber schon. Deswegen nähte meine Frau auch kleinere Masken, denn die Kinder haben kleinere Köpfe als Erwachsene. Für diesen kleinen Mundschutz wählte meine Frau Stoffe mit passenden, lustigen Motiven für Kinder aus."

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