Das Karl-May-Museum ist vom sächsischen Rechnungshof in dessen Bericht angeführt worden, weil der Träger des Museums, die Karl-May-Stiftung nicht im vorgeschriebenem Maß die Fördermittel des Kulturraumes ergänzt haben soll. Die SZ sprach mit Museumsdirektor René Wagner.
Herr Wagner, eigentlich müssten von der Stiftung etwa 190000Euro zu den jährlich von der Kulturraumförderung gegebenen Summe von 200000Euro dazugeben werden. Warum geschieht das nicht?
Die Karl-May-Stiftung stellt uns günstig das Grundstück in Radebeul, die Gebäude des Museums und die Ausstellungsgegenstände zur Verfügung. Das ist der mögliche Beitrag der Stiftung, die als die Kofinanzierung betrachtet wird. Wir könnten jetzt die Miete so berechnen, dass sie dem geforderten Beitrag entspricht. Dann würden wir die Miete bezahlen und von der Stiftung wieder als Zuschuss bekommen.
Kennen Sie die Vorwürfe vom Rechnungshof?
Der Bericht vom Rechnungshof wurde mir bisher nicht zur Verfügung gestellt. Sobald er mir und dem Stiftungsvorstand vorliegt, werden wir uns dazu beraten.
Es besteht die Gefahr, dass die Kulturraumfördermittel zurückverlangt werden. Das entspräche fast einem Drittel des Jahresetats des Museums. Wie wollen Sie reagieren?
Zuerst muss ich mir die Vorwürfe mal anschauen, dann werden wir uns wahrscheinlich einen Wirtschaftsprüfer nehmen müssen. Denn hier prallen Handels-, Steuer- und Verwaltungsrecht aufeinander. Die Fragen stellte Peter Redlich