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Visionen und erste Schritte im Erlichthof 

Tiere, Kräuter, musikalische Events, ein neuer Erlebnispfad und Stellplätze für Caravans weisen in die Zukunft.

Von Rolf Ullmann
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Lysann Lorenscheit zeichnet seit September als Leiterin der Touristinformation mit ihren Mitarbeiterinnen für die Geschicke des Erlichthofes Rietschen verantwortlich.
Lysann Lorenscheit zeichnet seit September als Leiterin der Touristinformation mit ihren Mitarbeiterinnen für die Geschicke des Erlichthofes Rietschen verantwortlich. © Foto: Rolf Ullmann

Rietschen. Seit die ersten Schrotholzhäuser des Erlichthofes Rietschen ihre Pforten geöffnet haben, bewährt sich das Ensemble als ein touristischer Anziehungspunkt ersten Ranges im nördlichen Teil des Landkreises Görlitz. Insbesondere die thematischen Veranstaltungen ziehen vom März bis in den Dezember hinein Jahr für Jahr Tausende Besucher in ihren Bann. 

Doch Lysann Lorenscheit als Leiterin der Touristinformation sowie ihre Mitstreiterinnen Ute John und Kerstin Eisinger sowie Christiane Herrmann als Siedlungswartin wollen nicht beim bisher Erreichten stehen bleiben. Sie wissen, nichts ist so gut, dass es nicht noch besser zu gestalten ist. „Den Erlichthof auf zukunftsfähige Beine zu stellen, bildet für unser Team sowie für alle Siedler in den Schrotholzhäusern die Herzensangelegenheit schlechthin“, sagt Lysann Lorenscheit denn auch folgerichtig.

In einem mehrtägigen Workshop im Januar dieses Jahres stecken die Teilnehmer aus dem Erlichthof, der Gemeinde Rietschen sowie Partner aus dem Umfeld deshalb Schwerpunkte und Ziele für die künftige, touristische Entwicklung der Einrichtung ab.

Tiere in der und für die Anlage

Im Verlauf der Beratung wird ein Manko des Erlichthofes deutlich: Im Vergleich zu anderen derartigen touristischen Einrichtungen gibt es hier noch keine ständig vorhandenen Tiere. Aber gerade Haus- und sogenannte „Nutztiere“ gehören seit alters her zum Leben auf dem Land einfach dazu. Auch wenn es keine einheimischen Tiere sind – die Einrichtung des Geheges mit den Alpakas stellt einen ersten Schritt zur Überwindung dieses Mankos dar. Auf jeden Fall sollen in der nächsten Zeit Anstrengungen unternommen werden, um weitere Tiere in das Ensemble als ständige Bewohner zu integrieren. Ob nun in Form eines Streichelzoos oder in kleinen Stallungen, darüber gilt es noch zu entscheiden, so Lysann Lorenscheit.

Besuchern die Natur nahebringen

Durch seine Einbettung in die Heide- und Teichlandschaft bietet der Erlichthof die besten Voraussetzungen, um den Besuchern aller Altersgruppen die sie umgebende Natur nahezubringen. Insbesondere die Teiche mit ihrem reichen Tier- und Pflanzenbestand gilt es, in den Mittelpunkt eines Umweltbildungsprogrammes zu rücken. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rietschen hat der Erlichthof Mitte April dazu einen Antrag zur Aufnahme in das sächsische Mitmachprogramm MINT eingereicht. Überlegungen zur Einrichtung eines Lehrpfades zum Thema „Teiche und Fische am Erlichthof“ sind bereits auf den Weg gebracht worden. Unmittelbar vor der praktischen Umsetzung steht hingegen das Projekt „Ein Kräutertag im Erlichthof Rietschen.“ Die Rietschener Kräuterpädagogin Sieglinde Wünsche nimmt im Juni die ersten Schulklassen auf eine ebenso unterhaltsame wie lehrreiche Reise durch die vielgestaltige Welt der Kräuter mit. Als Höhepunkt erwartet Besucher eine Kräuterwanderung, bei der verschiedene Kräuter gesammelt und anschließend zubereitet werden. Ihren Ausgangspunkt nimmt die geführte Kräuterwanderung an den im letzten Jahr mit der Unterstützung durch die Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien angelegten Kräuterbeeten. Darin ist eine ganze Reihe von heimischen Kräutergewächsen gepflanzt worden.

Kulturelle Vielfalt im Angebot

Die Bühne der Theaterscheune bietet seit Jahren solistischen Auftritten sowie Kabarettensembles ein inzwischen gut besuchtes Podium für ihre Programme. Diese Schiene soll nun durch musikalische Darbietungen ergänzt und erweitert werden. Die Premiere dafür gestalten „Linda und die lauten Bräute“ am 9. Juni ab 20 Uhr. „Die Monsters of Gundermaching“ verbinden in ihrem Programm „Nachtmusik aus’m Tagebau – ein Gundermann-Backup“ Lieder des unvergessenen Gerhard „Gundi“ Gundermann mit eigenen Kompositionen. Die „Kumpelschaft“ um Linda Gundermann lässt dabei das Feuer von Gundermanns Weisen weiter lodern und trägt sie dadurch in unsere Zeit.

Die Zeit steht gleichfalls Pate bei einem Jubiläum, das bereits eine Woche früher, am 2. Juni, mit dem 1. Wald- und Gauklerfest gefeiert wird. Die Erlichthofgaukler stehen im Fokus dieses Events. Denn vor 20 Jahren hatte sich zum ersten Mal der Vorhang für ein Theaterstück des Ensembles aus Kindern und Jugendlichen gehoben. Ob nun während der Osterfeiertage, diversen Märkten bis hin zum Wichtelfest – immer wieder ziehen die jungen Mimen auf den Brettern, die für sie die Welt bedeuten, die Zuschauer in ihren Bann. Zum Feiern hat sich an diesem Tag das „Budessiner Marktgesinde“ angesagt.

Sanitärgebäude für die Camper

Während das Toilettengebäude am Parkplatz, noch im Aufbau befindlich, zunehmend seine Konturen erkennen lässt, wird das Sanitärgebäude auf dem Campingplatz zeitnah seiner Bestimmung übergeben, bestätigt Lysann Lorenscheit. Diese Serviceeinrichtung ist den Nutzern der Stellflächen für die Wohnmobile vorbehalten. Mit ihrer Anmeldung in der Touristinformation als Träger des Platzes erhalten die Gäste den Schlüssel für die Sanitäreinrichtung. Für jedes Wohnmobil steht zudem ein Wasser- und Elektroanschluss bereit.