Von Gudrun Frohmader
Rund 450 Kurse bietet die Volkshochschule Mittelsachsen im gerade begonnenen Herbstsemester an. Gut 150 freiberufliche Dozenten vermitteln darin den Teilnehmern Wissen und Können von A wie „Altersvorsorge macht Schule“ bis Z wie „Zimbeln für Tribal und Folklore“. Und das zu den bisher gewohnten Gebühren.
Dabei muss die Einrichtung in diesem Jahr mit weniger Fördermitteln vom Land auskommen. Erhielt sie im Vorjahr 199000 Euro, sind es in diesem nur noch 164000Euro. Was laut ihrem Leiter Eyk Sensel daran liegt, dass einerseits die Zahl der förderfähigen Stunden zurückgegangen ist, denn das Geld vom Land fließe leistungsbezogen. Andererseits wurde der Fördersatz je Unterrichtsstunde vom Freistaat von 13,28 auf 11,55 Euro gekürzt.
Zwar wolle der Landkreis per Nachtragshaushalt das Defizit ausgleichen, doch das kann für Sensel und seine Mitarbeiter nur eine Zwischenlösung sein. „Da wir die Mindereinnahme nicht auf dem Rücken unserer Dozenten und auch nicht auf dem der Teilnehmer austragen möchten, müssen wir versuchen, die Zahl der Unterrichtsstunden wie auch die der Teilnehmer zu erhöhen“, sagt Sensel. Was vor allem heißt, nach zugkräftigen und qualitätvollen Angeboten zu suchen. Aus diesem Grund ist die Volkshochschule gerade dabei, ein Qualitätssicherungssystem einzuführen. Bis Ende dieses Jahres soll die Zertifizierung abgeschlossen sein. „Das heißt aber nicht, dass wir jetzt keine Qualität abliefern“, betont Sensel, der seit vergangenem Jahr dem mittelsächsischen Zusammenschluss der drei bisherigen Volkshochschulen Döbeln, Mittweida und Freiberg vorsteht. „Die Regionalstellen in den drei Städten bleiben vor Ort. Diese Nähe zur Bevölkerung und auch zu unseren Dozenten ist ein wichtiger Faktor unserer Arbeit“, betont er. Denn es existieren regionale Unterschiede bei der Nachfrage. So hätten sich in der Freiberger Region die Mal- und Zeichenkurse über Jahre kontinuierlich entwickelt. In Mittweida und Döbeln würde sich ein solches zartes Pflänzchen gerade erst entwickeln.
In Döbeln gebe es im Gegensatz zu Mittweida und Freiberg wiederum keine so starke Nachfrage nach Fitness- und Gesundheitskursen, während in Döbeln ein Kurs Zehn-Finger-Tastschreiben nach einer neuen Methode außerordentlich gut eingeschlagen habe. Überhaupt gehe der Trend hin zu kürzer laufenden Angeboten. „Die Leute wollen sich nicht mehr so lange binden“, sagt Sensel. Ausnahme: die nach wie vor gefragten Sprachkurse. „Da braucht man einen längeren Atem.“ (FP)