Von Daniela Pfeiffer
Nur neun von 29 Volkshochschulen in Sachsen haben es. Und die neue Volkshochschule Löbau-Zittau will es auch: das Qualitätssiegel. Matthias Weber, der bisher die Löbauer VHS geleitet hatte und seit 1. Januar die gesamte VHS unter sich hat, hat dafür ein umfangreiches Konzept erarbeitet. „Die erste Anforderung, die wir uns selbst gestellt haben, war, Unterschiede zwischen Löbau und Zittau anzugleichen“, sagt Weber. Im April soll nun ein Gutachter die „Volkshochschule im Dreiländereck“, wie sich die neue alte Einrichtung jetzt nennt, unter die Lupe nehmen und danach eine positive Entscheidung fällen.
„Wir sind eine größere und bedeutendere Einrichtung geworden und haben damit eine enorme Kraft“, schätzt der VHS-Leiter ein. Im sachsenweiten Vergleich könnte man abgesehen von den Großstädten jetzt ganz vorn mithalten. „Mit unserer Stundenzahl liegen wir etwa auf Rang drei oder vier.“
Zu Beginn des gemeinsamen Weges hat sich hinter den Kulissen der VHS bereits einiges geändert. „Wir haben zwei neue Bereichsleiterinnen eingestellt“, berichtet Matthias Weber. „Außerdem haben wir in einen gemeinsamen Computerserver investiert.“ Demnächst soll es auch einen neuen Internetauftritt geben. „Unsere Kursteilnehmer spüren von den Veränderungen nichts.“ Das Wintersemester steckt in den letzten Zügen. Das Programmheft für das Frühjahr ist längst raus und die Anmeldung läuft in vollen Zügen. „Im Herbst hatten wir eine kleine Flaute“, gibt Matthias Weber zu. Ob es an der Unsicherheit wegen der Arbeitslosengeld-II-Einführung lag, will Weber nicht beurteilen. „So enorm sind unsere Kurspreise ja nicht“, sagt er.
Die Anmeldezahlen für das neue Semester, das nach den Winterferien beginnt, verheißen jedenfalls Gutes. Dafür wartet die erstarkte VHS auch mit brandneuen Angeboten auf. So können Fitnesshungrige jetzt Kurse im Trixi-Bad Großschönau belegen – zwischen Wellnessgymnastik und Power-Aquarobic können sie wählen. Selbst ganz modernen Lernansätzen verschließt sich die VHS nicht. „Blended Learning“ heißt eine neue Kursform, die Matthias Weber im Frühjahrssemester testen will. „Bei dieser Form erwerben die Kursteilnehmer einen Großteil des Wissens von zu Hause aus über Online-Programme, die der Kursleiter erstellt hat“, erklärt der Leiter der VHS. „Dann kommen alle Teilnehmer und der Kursleiter wieder zusammen und wenden das Gelernte praktisch an.“ Der erste Kurs, der mit dieser Methode durchgeführt wird, ist Gesprächsführung. „Wir sind für solche modernen Ansätze hundertprozentig offen“, versichert Matthias Weber.
Zum ersten Mal wird ein VHS-Dozent demnächst in einer großen Löbauer Firma einen Sprachkurs für die Mitarbeiter halten. Matthias Weber: „Darüber freue ich mich sehr, denn das ist eines unserer Anliegen, für das wir auch immer wieder bei Unternehmen werben.“