SZ +
Merken

Volkswagen Sachsen drückt auf‘s Gas

Chemnitz. Die Volkswagen Sachsen GmbH will mit dem neuen Passat richtig Gas geben. „Das Auto kommt gut an, die Bestelleingänge erfolgen nicht zaghaft“, sagt Michael Oeljeklaus, Sprecher der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen.

Teilen
Folgen

Von Brigitte Pfüller

Chemnitz. Die Volkswagen Sachsen GmbH will mit dem neuen Passat richtig Gas geben. „Das Auto kommt gut an, die Bestelleingänge erfolgen nicht zaghaft“, sagt Michael Oeljeklaus, Sprecher der Geschäftsführung von Volkswagen Sachsen. Gegenwärtig wird die Produktion in der Fahrzeugfertigung Zwickau-Mosel schneller hochgefahren als ursprünglich geplant.

Ein Drittel der möglichen Tageskapazität von 1 050 Stück läuft schon jetzt vom Band. Künftig wird der Passat flexibel im Wechsel mit dem Golf A5 hergestellt. Vorgesehen ist, dass in Zwickau alle Modelle des neuen Passat – Rechtslenker, Linkslenker sowie sämtliche Motorenausstattungen und Antriebsarten – gefertigt werden. So soll die Version für den US-amerikanischen Markt in wenigen Tagen gestartet werden. Vorher sei der westeuropäische Markt an der Reihe.

In der Vergangenheit ging rund zwei Drittel der montierten Autos in den Export. Für die Produktion des neuen Passat wurden in der Fahrzeugfertigung Zwickau rund 260 Millionen Euro investiert und neue Technologien wie Laserschweißen oder Plasmalöten eingeführt. Zugleich wurde bei den Lieferanten auf Preise und Qualität geschaut. Dazu habe es intensive Verhandlungen auch mit neuen Partnern, gegeben, bestätigte Oeljeklaus. Unternehmen wie Dräxlmeier oder Volkswagen Bordnetze (Kabelstrang) hatten keinen Zuschlag für die Modullieferung erhalten. Trotz des Wechsels stieg aber die Zahl der Arbeitsplätze bei Modullieferanten in der Region um 100 auf rund 1 500.

Denn Firmen wie die Rehau Personal GmbH (Stoßfänger) oder Grammer System GmbH (Montage der Mittelkonsolen) siedelten sich neu in Westsachsen an. Hinzu gekommen ist auch einer der größten internationalen Automobilzulieferer – die US-Firma Visteon mit einem Jahresumsatz von umgerechnet rund 14,5 Milliarden Euro. Sie stellt auf dem Gelände des Logistik-Dienstleisters BMG in Glauchau mit 70 Beschäftigten exklusiv für VW Tankmodule nach neuer Technologie her. Die Tanks werden aus zwei Teilen verschweißt und nicht wie bisher aus einem Teil geformt. Das neue Verfahren ist nach VW-Angaben kostengünstiger, denn komplizierte Montageprozesse im Tankinnern seien jetzt leichter möglich.

Aber auch das Motorenwerk Chemnitz ist am neuen Passat beteiligt. Es liefert zwei Aggregate nach Zwickau. Wie Oeljeklaus verriet, gebe es für das Motorenwerk derzeit Erweiterungs-Überlegungen. So könnten die mit einem Wechsel des Logistik-Unternehmens im Motorenwerk frei werdenden Flächen zusätzlich für produktionsnahe Dienstleistungen genutzt werden. Das sei noch dieses Jahr möglich. Ob damit auch positive Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahl und die Vergabe neuer Motorenmodelle nach Chemnitz zu erwarten sind, darüber schwieg er. Insgesamt sind bei Volkswagen Sachsen rund 7 100 Menschen beschäftigt. In Zwickau werden neben dem Golf und dem Passat auch die Karosserien für die Luxusmodelle Phaeton und Bentley gefertigt.