Von Maik Schwert
Alexander Waibl war „total begeistert“. Der Trainer der Volleyballerinnen vom Dresdner SC freute sich über „so viele Zuschauer“ und die „Riesenatmosphäre“ in der Margon-Arena – und das, obwohl alle bereits vor dem Duell gegen den Köpenicker SC „wussten, dass wir Tabellendritter sind und nichts mehr passieren kann“. Die Leute füllen die Halle inzwischen sogar bei Partien, in denen es für seine Mannschaft um nichts mehr geht als die Ehre. Der Klub steigerte die Basis aus Sicht des gebürtigen Stuttgarters im Vergleich zur vergangenen Saison um etwa 1 000 Zuschauer.
Der DSC zieht als Marke mehr denn je – auch dank solcher Bundesligasiege wie dem 3:0 über den KSC. „Es war eine spezielle Ausgangslage für das Spiel. Daher haben wir einiges ausprobiert. Das hat teilweise gut, manchmal noch nicht so optimal funktioniert“, betonte der 44-Jährige.
Solche Duelle bieten ihm die Gelegenheit, den Ersatzfrauen mehr Spielpraxis zu geben. So bot er Magdalena Gryka anstatt Mareen Apitz von Beginn an als Zuspielerin auf. „Sie hat das gut gemacht und kann uns helfen, wenn es in den K.o.--Partien um alles geht“, erklärte Waibl. Gleiches gelte für Mittelblockerin Laura Heyrman, Außenangreiferin Katharina Schwabe, die im Training noch stärker als im Wettkampf sei, und Lisa Stock, die wertvollste Volleyballerin dieses Spiels, die Nicole Davis im zweiten Abschnitt als Libero ablöste.
Diese erst 18 und 19 Jahre alten Volleyballerinnen boten sich als Alternativen an und bewiesen in diesem aus ihrer Sicht bedeutungslosen Duell auch Charakter. „Sie haben in dieser Partie maximal durchgezogen und dieses Spiel wie ein Favorit gerockt“, meinte ihr Trainer. Er sieht für jeden seiner Schützlinge auch in den Play-off-Duellen eine Rolle vor – für einige eine größere, beispielsweise für die auch noch 18-jährige Außenangreiferin Lisa Izquierdo-Mocasqui, mit elf Zählern punktbeste DSC-Volleyballerin, für andere eine kleinere.
Das Viertelfinale kann kommen. Waibls Mannschaft empfängt in der nach dem Modus „Best of 3“ ausgetragenen Runde der besten acht Klubs den Tabellensechsten USC Münster am 30. März ab 17.30 Uhr zur ersten Partie. In der vergangenen Saison gewannen seine Schützlinge das Halbfinale gegen den gleichen Gegner. „Da müssen wir besonders auf Lonneke Sloetjes und Hana Cutura achten, falls sie zum Einsatz kommt“, sagte er. Die Niederländerin gehört zu den punktbesten Spielerinnen. Die Kroatin fehlte zuletzt im Kader.