Von Anja Beutler
Mit ihren Heizungen liegen die Herrnhuter nach wie vor im Trend. „Wir haben schon zu Beginn der Aktionstage 1991 nach brauchbaren Möglichkeiten fürs Heizen unabhängig von Gas und Öl gesucht“, erklärt Norbert Wiedemann, Technischer Leiter der Herrnhuter Diakonie und Experte in dem Bereich.
Mittlerweile ist Herrnhut eine Anlaufstation für all jene geworden, die selbst ein Haus bauen oder besitzen und sich über eine günstige Heizanlage informieren wollen. „Wir haben aber auch Anfragen von Ingenieurbüros, Schulen und Unternehmen“, zählt Wiedemann auf.
Die Leute kämen von Januar bis Dezember, um die Anlagen zu sehen. Einen Grund sieht er in der Ehrlichkeit: Wir erzählen den Leuten auch, wenn wir Fehler gemacht haben, damit sie nicht gleiche Erfahrungen noch einmal machen müssen“, sagt er.
Der Techniker rechnet bei Bedarf auch flink mal aus, welche Anlage sich jeweils lohnt. Pelletsheizungen seien zurzeit gefragt, sagt er. Nicht nur, weil man weniger Lagerplatz für Brennstoff brauche, sondern auch, weil Holzhacken – wie bei Stückholzbrennanlagen – entfällt: „Wenn sich jemand mit Ende 50 eine Stückholzanlage einbauen will, frage ich, ob er mit 70 noch Holz hacken will“, sagt Wiedemann.
Um Brennstoff braucht sich Karl-Heinz Mauermann aus Bertsdorf-Hörnitz hingegen nicht zu sorgen: Sein Windrad Marke Eigenbau dreht sich seit rund elf Jahren und „hat bisher jedem Sturm standgehalten“. Zwar betreibt er mit seinem zehn Meter hohen Privat-Rad „nur“ Beleuchtung und Radio. Die Kosten für das Baumaterial hat er mittlerweile aber wieder eingespielt. Zwar lohne sich eine kleine Anlage nicht für jeden, „man sollte aber nicht von vornherein Windkraft schlecht machen“, sagt er.
Diesmal nicht offiziell dabei sind die Technischen Werke Ostritz mit dem Biomasse-Kraftwerk. „Die Resonanz war in den vergangenen Jahren nicht so gut“, sagt Geschäftsführer Peter Engler. Führungen durch die Anlage wird es am Sonnabend aber trotzdem geben.
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