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Vom Internat an die Mauer

1989 hat Jens Wolter gerade seinen Abschluss in Riesa gemacht – und anderes im Kopf als Politik. Den Mauerfall bekommt er trotzdem hautnah mit.

Von Stefan Lehmann
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Vier Jahre lang besuchte Jens Wolter die Spezialschule in Riesa, 1989 machte er dort das Abitur. Heute lebt er nahe Lutherstadt Wittenberg. Er ist geschieden und hat zwei Kinder.
Vier Jahre lang besuchte Jens Wolter die Spezialschule in Riesa, 1989 machte er dort das Abitur. Heute lebt er nahe Lutherstadt Wittenberg. Er ist geschieden und hat zwei Kinder. © Stefan Lehmann

Riesa. Einen Tag nach der Grenzöffnung muss auch Jens Wolters Einheit raus, zum Brandenburger Tor. „Wir sind am 10. November ausgerückt und sollten die Grenztruppen unterstützen. Die Jungs waren ja völlig fertig.“ Wolter und die anderen Wehrdienstleistenden sollen die Leute sortieren. Eigentlich ein sinnloses Unterfangen, sagt Jens Wolter. „Die Leute waren wie im Rausch.“ Keine zwei Wochen ist der damals 19-Jährige zu dieser Zeit bei der NVA. „Ich habe gedacht, ich bin im falschen Film“, sagt er, wenn er von diesen ersten Tagen im Grundwehrdienst erzählt.

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