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Vom Tellerwäscher zum Lokalbesitzer

Das italienische Lokal „La Torre“ wurde kürzlich eröffnet. Ein Süditaliener will auch jungen Leuten eine Chance geben.

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Von David Nissen

Schon zwei Restaurants hat der gebürtige Italiener Salvatore Andreacchio in Dresden eröffnet. Nun folgt sein Drittes: „La Torre“, der Turm. Die Bergmannstraße 27 ist die neue Anlaufstelle für Liebhaber der italienischen Küche. Vorher befand sich dort das italienische Restaurant „Il Giardino“. Drei Monate hat es gedauert, die Räume renovieren zu lassen. Der gesamte Innenbereich wurde aufwendig saniert und neu gestaltet. Die Familie des 37-Jährigen unterstützt ihn tatkräftig. Ehefrau Giovanna und seine Tochter Laura arbeiten in dem Restaurant mit. Seit wenigen Tagen ist „La Torre“ nun eröffnet. Die Familie ist zufrieden mit dem Start. „Die Eröffnung war Bombe. Es kamen viele Stammgäste und auch die Nachbarn aus der Umgebung“, sagt Andreacchio. 80 Gäste finden im Restaurant Platz. Außerdem gibt es draußen Sitzmöglichkeiten.

Der Besitzer kann auf eine lange Erfahrung im Gastronomiegewerbe zurückblicken. „Als Jugendlicher habe ich nebenbei gearbeitet und sozusagen als Tellerwäscher angefangen“, erzählt er. Bis zu seinem 16. Lebensjahr lebte Andreacchio in Kalabrien, der südlichsten Spitze des italienischen Festlands. Dann zog es ihn nach Deutschland. „Ich bin zwar in München angekommen, aber meine Heimat habe ich in Dresden gefunden.“ Die Dresdner seien freundlich, und er habe viele gute Erfahrungen gemacht. Gerade der freundschaftliche Zusammenhalt in der Nachbarschaft „fühlt sich an wie in Italien“. Nachdem Andreacchio einige Jahre in der Gastronomie gearbeitet hatte, machte er sich selbstständig und eröffnete 2001 sein erstes Restaurant „Il Grottino da Salvatore“ in Plauen. Sechs Jahre später folgte mit „Il Faro da Salvatore“ sein zweites in Radebeul.

Der Italiener ist bescheiden und hat die Wurzeln seiner Karriere nie vergessen. „Wenn ich Jugendliche sehe, erkenne ich mich selbst in ihnen wieder. Wenn sie arbeiten wollen, gebe ich jedem eine Chance. Vor allem junge Leute mit schlechten Noten werden oftmals viel zu schnell unterschätzt“, erzählt er. Ob noch weitere Restaurants folgen werden? „Nein, stopp“, sagt er lachend. Drei seien genug, versichert der Gastwirt. Man brauche zwar Talent und Herzblut in der Küche, aber hauptsächlich sei es harte Arbeit. „Aber wenn die Gäste zufrieden sind, bin ich es auch!“