Von Ingolf Reinsch
Silber war in diesem Fall goldrichtig. Fast alle der rund 70 Leser, die sich an unserem Rätsel vor zwei Wochen beteiligt haben, wussten, dass das Rad der Cannewitzer Mühle einst durch den Silberbach angetrieben wurde. „Leider weist an der Cannewitzer Mühle nichts auf die große Vergangenheit hin“, bedauert Dr. Siegfried Schlegel aus Demitz-Thumitz. Das könnte sich in absehbarer Zeit vielleicht aber ändern. Denn das von der Gemeinde Demitz-Thumitz angestrebte Tourismuskonzept „Spuren der Steine“ bezieht ausdrücklich auch die Ortsteile mit ein. Bald vielleicht auch die Cannewitzer Mühle. Auf Grund der im Jahr 2000 von Carmen Wahode eröffneten Gaststätte ist sie schon heute ein beliebtes Ausflugsziel – und ein Ort mit touristischem Entwicklungspotenzial. Dafür müssten auch Wege für Wanderer und Radfahrer ausgeschildert, teilweise auch instand gesetzt werden, um beispielsweise bei Spittwitz Anschluss an das bereits relativ gut erschlossene Schwarzwassertal zu schaffen. Denkbar wäre ein Mühlenweg, der die Cannewitzer mit der Fehrmann-Mühle in Coblenz und weiteren Mühlen in der Gemeinde Göda verbindet. Uwe Steglich, Ortsvorsteher in Rothnaußlitz: „Wir denken auch in diese Richtung. „Spuren der Steine“ will Demitz-Thumitz langfristig auch mit touristischen Zielen in der Umgebung verbinden.“ Ganz so konkret sind die Vorschläge jedoch noch nicht. Drei Arbeitsgruppen beginnen demnächst, Ideen für das von der Gemeinde angestrebte Tourismuskonzept zusammenzutragen.
Die Cannewitzer Mühle hat eine Besonderheit, schreibt Siegfried Schlegel. Denn sie liegt nicht am Silberbach, sondern dieser fließt mitten durch die Mühle hindurch. Der Name des Baches stammt aus dem Sorbischen. Dass bei Cannewitz aber einst Silbererz gewonnen wurde, gehört „ins Reich der Fabel“, betont Siegfried Schlegel. Und er schreibt: Mehrere Wiesen- und Waldbächlein um Schönbrunn vereinen sich und heißen ab Neuschönbrunn Silberbach. Bei Spittwitz mündet der Bach ins Schwarzwasser. Im Mittelalter war der Silberbach auch Grenzfluss zwischen dem Hochstift mit der Markgrafschaft Meißen und dem böhmischen Markgrafentum Oberlausitz. Diese Grenze wurde in der Oberlausitzer Grenzurkunde von 1241 festgelegt. Sie teilte die Dörfer Schönbrunn und Wölkau – und, weil der Bach mitten durchs Gebäude fließt, auch die Cannewitzer Mühle.
Gutschein für Naundorfer
Aus allen richtigen Einsendungen auf unsere Rätselecke wurde die Zuschrift von Lothar Schütze aus Naundorf gezogen. Er gewinnt den Restaurantgutschein für den Mühlenhof. Herzlichen Glückwunsch!
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Bis 30. März ist der Mühlenhof wegen Urlaub geschlossen. Spazieren gehen kann man trotzdem. Unser Tipp: Rechts neben der Mühle führt ein Weg am Silberbach nach Spittwitz.