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Von der Banane zum Pfälzer Wein

Ferdinand Alles und seine Lebenspartnerin Käthe Bach wohnen seit 20 Jahren im früheren Strohbachschen Bauernhof in Rammenau. Die beiden gebürtigen Saarländer verlegten unmittelbar nach dem Mauerfall ihre geschäftlichen Aktivitäten in den Osten.

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Von Verena Mann

Ferdinand Alles und seine Lebenspartnerin Käthe Bach wohnen seit 20 Jahren im früheren Strohbachschen Bauernhof in Rammenau. Die beiden gebürtigen Saarländer verlegten unmittelbar nach dem Mauerfall ihre geschäftlichen Aktivitäten in den Osten. Es gab noch die Ost-Mark als die beiden das brachten, was in den Regalen von HO und Konsum fehlte: Südfrüchte und frisches Gemüse. „Quer durch den großen Hof standen anfangs die Kunden. Mit gut gefüllten Beuteln verließen sie den kleinen Laden im Hof wieder“, sagt der 76-jährige Ferdinand Alles.

Längst gibt es die Bananen überall. Deshalb haben die Neu-Rammenauer aus dem anfänglichen Nebengeschäft die Haupteinkommensquelle gemacht. Sie handeln mit dem „eingefangenen Sonnenschein“ – mit Weinen aus der Pfalz. „Wir haben vor allem mit Gaststätten im ostsächsischen Raum Geschäftsbeziehungen“, sagt Käthe Bach, die im März dieses Jahres die Leitung des Großhandels von ihrem Lebensgefährten übernommen hat. Beispielsweise können Weinliebhaber im Schiebocker Stübel, in der Gaststätte Wätzlich, im Forsthaus Luchsenburg oder bei Thräns in Neuspittwitz den Wein aus der Pfalz genießen.

Gelegentlich schenkt Käthe Bach im Probierstübchen in Rammenau einen der Weine zur Verkostung ein. „Wir sind Großhändler, haben also kein Geschäft mit Ladenöffnungszeiten. Aber wenn Freunde des Pfälzer Weines mal ein paar Flaschen brauchen, dann klingelt schon mal der eine oder andere Kunde an der Tür“, sagt sie. Der werde natürlich nicht abgewiesen, sondern könne sich aus dem Sortiment des Rammenauer Weingroßhandels seine Wünsche erfüllen.

Weingut in 16. Generation

Die Weinhändlerin bezieht ihre Weine von einem traditionsreichen Weingut. Die Wurzeln des Hofgutes Gönnheim reichen zurück bis ins frühe 17. Jahrhundert. Heute sorgt bereits die 16. Generation der Familie Blaul dafür, dass an den sonnenverwöhnten Hängen um Gönnheim die Rebsorten gedeihen: Burgunder, Dornfelder, Scheurebe liefern. Auch der Riesling, der Traminer und der Müller-Thurgau sind hier zu Hause. Von 16 Hektar eigener Rebfläche stammen die Trauben, aus denen im Hofgut die Weine gekeltert werden.