Von Falk Hofer
Jugendliche, die nach der Schule keine Ausbildung oder ein Studium beginnen, können die Zeit mit einem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) überbrücken.
Mit großen Augen und offenen Mündern sitzen die Kinder da. „Ach, so geht das. Na, das ist ja einfach“, rufen sie. Marie Ohl zeigt den Kleinen in der Kindertagesstätte Heideland/Weixdorf mit einem Experiment, dass Luft Wasser verdrängt. Seit September absolviert sie in der Sächsischen Umweltakademie der Urania ein Freiwilliges Ökologisches Jahr.
Im Sommer letzten Jahres saß Marie noch auf der Schulbank. Bereits vor den Abiturprüfungen hatte sie sich für einige Lehrstellen beworben, allerdings erfolglos. „Studieren wollte ich nach der Schule noch nicht. Außerdem wusste ich nicht, welches Fach“, sagt Marie. Trotzdem wollte sie nach dem Abi etwas Nützliches machen und damit ein wenig Geld verdienen. Nach längerer Internet-Recherche war für sie klar: Ein Freiwilliges Ökologisches Jahr ist das Richtige.
Schließlich war sie im Mai 2002 bei drei Trägern zu Vorstellungsgesprächen eingeladen. Mit dem Urania e.V. einigte sie sich noch vor Abschluss des Schuljahres. „Weil ich hier mit Kindern arbeiten kann“, sagt Marie. Im September ging’s dann los. „Anfangs bin ich in die Kindergärten und Schulen gegangen, habe unseren Mitarbeitern bei den Projekten über die Schultern geschaut“, sagt Marie Ohl.
Im Januar übernahm sie ihr erstes eigenes Projekt. Einmal die Woche zeigte sie in einer Kindertagesstätte die „Experimente für Vorschulkinder“. Spielerisch entdecken die Kinder, wieso Feuer Sauerstoff braucht und warum Luft nicht gleich Luft ist. „Oft sind die Kleinen schon ganz schön aufgeregt, wenn ich komme und meine Experimente aufbaue“, sagt Marie. Nächste Woche übernimmt sie mit der Experimenten-Reihe fünf weitere Kindergruppen. Zu tun habe sie genug. Die Projekte muss sie in einzelnen Berichten aufbereiten. Außerdem schreibt sie Pressemitteilungen, kümmert sich um Kleinanzeigen und verteilt Flyer und werkelt an der FÖJ-Zeitung der Urania.
„Ende August ist mein Freiwilliges Ökologisches Jahr vorbei. Dann will ich studieren, vielleicht Sozialpädagogik oder Medizin“, sagt Marie Ohl. Die Bewerbungsfrist für ihre Nachfolger läuft noch bis Ende April. Die sollten wissen, dass sie während des FÖJ rundum sozialversichert sind, 380 Euro pro Monat erhalten und an 26 Urlaubstagen im Jahr entspannen können.
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