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Von Görlitz nach Hollywood

Schauspieler Reiner Schöne im SZ-Gespräch über seine ersten Schritte am hiesigen Theater, seine Rolle in der „Star Trek“- Serie und sein Gastspiel in Görlitz.

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© wireimage

Von Daniela Pfeiffer

Reiner Schöne ist einer der wenigen Schauspieler, die auch in Hollywood Fuß fassen konnten. 1975 drehte er mit Clint Eastwood „Im Auftrag des Drachen“, 1989 bekam er eine der begehrten Nebenrollen in „Star Trek – The Next Generation“. Seit etwa zehn Jahren lebt er wieder in Deutschland, schauspielert nach wie vor, singt in seiner Band und tourt zusammen mit seinem Freund Peter Sattmann durch die Städte, um Witze zu erzählen. Am Freitag sind die beiden im Gerhart-Hauptmann-Theater zu erleben. Hier ist Reiner Schöne kein Unbekannter.

Herr Schöne, Sie kennen sich aus im Gerhart-Hauptmann-Theater.

In der Tat. Hier habe ich 1963 bis 1965 meine ersten Schritte nach der Schauspielschule gemacht. Gewohnt habe ich in Zittau, gespielt an beiden Häusern, Zittau und Görlitz. Ich habe daran hervorragende Erinnerungen.

Welche denn?

Bei „In 80 Tagen um die Welt“ habe ich 22 Rollen übernommen. Das war schon turbulent. Vor allem das Stück „Mein blauer Himmel“ ist mir im Gedächtnis geblieben, denn da fiel jemand aus und ich musste über Nacht die Hauptrolle lernen. Das schaffte ich nur mit viel Kaffee, Schokolade und den Füßen in einer Waschschüssel. Das war hart, ich musste nie wieder so etwas machen.

Dabei gab es noch so einige Rollen in Ihrem Leben. 20 Jahre haben Sie in Hollywood gelebt. Wie kamen Sie als DDR-Schauspieler Ende der 60 er Jahre denn dorthin?

Die Idee, eine Weltreise zu machen, hatten ein Freund und ich schon in den Theaterkantinen von Zittau und Görlitz. Der Freund sprang ab, er hatte Familie. Aber ich wollte raus, und ich nutzte später, als ich schon in Berlin lebte, ein Gastspiel im Westen aus, um drüben zu bleiben. 1969 stand ich dann zum ersten Mal am Broadway. In Hollywood fand ich ziemlich schnell große Agenten. Aber inzwischen bin ich wieder in Deutschland, drehe Filme, mache Musik, habe zwei Töchter.

Und Sie sind witzig. Das wollen Sie den Görlitzern am Freitag unter Beweis stellen?

Peter Sattmann und ich haben bei „Jedermann“ gemeinsam auf der Bühne gestanden und uns in den Pausen immer Witze zugeworfen. Daraus entstand die Idee zu „.... Kennen Sie den?“ Dabei erzählen wir Witze und machen Musik. Wir staunen immer wieder selbst, wie sehr die Leute mitgehen und lachen, nicht zuletzt immer noch über uns selbst. Das ist wie eine Lachtherapie.

Gastspiel Reiner Schöne und Peter Sattmann: am 9. Oktober, 19.30  Uhr, im Theater Görlitz, Tickets: ab 26 Euro