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Von Rosenthal, Rohnau und Scharre bei Hirschfelde

Rosenthal, Rohnau und Scharre, die Dörfer deren Geschichte Herrmann Knothe 1857 beschrieb, kennen möglicherweise die wenigsten. Rosenthal vielleicht vom Wegweiser an der B 99 oder einer (Rad-)Wanderung im malerischen Neißetal.

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Von Dietmar Rößler

Rosenthal, Rohnau und Scharre, die Dörfer deren Geschichte Herrmann Knothe 1857 beschrieb, kennen möglicherweise die wenigsten. Rosenthal vielleicht vom Wegweiser an der B 99 oder einer (Rad-)Wanderung im malerischen Neißetal.

Gerade Einwohner dieses Ortsteiles von Hirschfelde dürfte die kleine Broschüre, die dieser Tage vom Ostritzer Antiquariat als Reprint aufgelegt wurde, besonders interessieren. Erfahren sie doch auf 14 Seiten interessante Details der Ortsgeschichte, von der Ersterwähnung 1434 bis 1857. Selbst heimatgeschichtlich Interessierte wissen vielleicht nicht, dass sich früher die Straßenverbindung Zittau–Görlitz mühevoll den damals noch wesentlich steileren Rosenthaler Berg hinauf quälte.

Schwerpunkt der Broschüre ist die Geschichte von Rohnau. Schließlich lag auf dem heute polnischen Neißeufer möglicherweise die älteste Burg der Region.

Am Dörfchen „Scharre“, das den dritten Teil der 53-seitigen Schrift ausmacht, ist bemerkenswert, wie ein einzelner engagierter Bürger in früherer Zeit die Entstehung einer eigenen Gemeinde organisieren konnte (die allerdings mit seinem Tode, weil andere die damit verbundene Mühe scheuten, wieder in sich zusammenfiel).

Interessant auch, wie Hermann Knothe den Namen dieses schon 1945 voll mit Hirschfelde verschmolzenen Ortsteiles östlich der Neiße erklärt. Seiner Meinung nach war es einst die Schäferei der Burg Rohnau. Deshalb „Schafe scheren“– „Schere“, Oberlausitzsch „Schare“ – „Scharre“.

Dr. Herrmann Friedrich Knothe „Geschichte der Dörfer Rohnau, Rosenthal und Scharre bei Hirschfelde“, Reprint des Originals der W. Pahlsche Buchhandlung Zittau 1857, erhältlich im Ostritzer Antiquariat, 53 Seiten, Preis sechs Euro